Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2012: Forum

Französischer und türkischer Botschafter zu Gast an der Universität Tübingen

Französischer Botschafter Maurice Gourdault-Montagne setzt auf Kontinuität der Deutsch-Französischen Freundschaft

Die Universität Tübingen hat sich Maurice Gourdault-Montagne schon in den 1960er-Jahren eingeprägt: Sie habe in seinen Augen bereits damals eine wichtige Rolle bei gesellschaftlichen Debatten gespielt, sagte der französische Botschafter am 13. Juni während seines Besuchs an der Universität Tübingen: „Unter anderem wegen der Arbeit Hans Küngs.“ Doch auch dem heutigen Tübingen fühlt sich Gourdault-Montagne eng verbunden, wie er im Gespräch mit Journalisten betonte ‒ und das nicht nur wegen „Deutschlands wichtigstem französischen Film-Festival“.


Maurice Gourdault-Montagne, geboren 1953, war Botschafter in Tokio und London und von 2002 bis 2007 außenpolitischer Berater von Staatspräsident Jacques Chirac. Seit März 2011 ist er Frankreichs Repräsentant in Berlin. In Tübingen wurde er von Rektor Professor Dr. Bernd Engler im historischen ‒ und passenderweise mit napoleonischen Möbeln ausgestatteten ‒ Rektorzimmer empfangen. Anschließend sprach er vor rund 150 Gästen im Audimax über das Thema „Frankreich - Deutschland: die neuen Herausforderungen“.


Auch hier machte Gourdault-Montagne klar, dass er fest auf die Deutsch-Französische Freundschaft setzt: An deren Kontinuität und Tragweite würden auch die jüngsten Wahlen in Frankreich nichts ändern. Er sprach von der Symbolkraft eines „Gespanns“, zweier unterschiedlicher Tiere, die ihre Kräfte bündeln und in die gleiche Richtung ziehen. Deutsch-französische Impulse seien in Europa weiterhin nötig, sagte Gourdault-Montagne, sowohl für die Bewältigung der Wirtschaftskrise als auch für die Zukunft der EU. „Europa ist nicht nur ein Zollverein“, so Gourdault-Montagne. „Meine Vision ist ein Europa als ein Raum der Freiheit.“

Türkischer Botschafter besucht Universität Tübingen

Der Botschafter der türkischen Republik, Hüseyin Avni Karslioglu, besuchte Ende Juni die Universität Tübingen. Im Rektorzimmer traf er mit Rektor Professor Dr. Bernd Engler zu einem Gespräch zusammen und trug sich ins Goldene Buch der Universität ein. Beim anschließenden Rundgang durch das neue Tübinger Zentrum für Islamische Theologie sicherte er seine Unterstützung für dessen Arbeit zu. „Wir begrüßen sehr die Zusammenarbeit der Universität Tübingen mit der Türkei“, so Karslioglu.

Das wissenschaftliche Zentrum sei ein Zeichen dafür, dass der Islam zu Deutschland gehöre und neue Schritte zu einem besseren Verständnis des Islamischen Glaubens und zur Völkerverständigung unternommen werden. Zwar werde der Aufbau der Islamischen Theologie in Deutschland ein langer Prozess sein, am Ende aber nachhaltig wirken. „Es ist unsere Pflicht“, sagte er Theologie-Studierenden, „dafür Sorge zu tragen, dass sich Menschen verschiedener Glaubensrichtungen vertragen und verständigen.“


Antje Karbe