Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2012: Leute

Neu berufen: Ulf Ziemann

Ärztlicher Leiter der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt neurovaskuläre Erkrankungen am Universitätsklinikum Tübingen (UKT)

Seit Mai 2012 ist Professor Dr. Ulf Ziemann Ärztlicher Leiter der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt neurovaskuläre Erkrankungen am Universitätsklinikum Tübingen (UKT). Zuvor war der 1964 in Braunschweig geborene Ziemann zwölf Jahre an der Universität Frankfurt a. M. tätig, wo er sich 1999 im Fachgebiet „Neurologie und Klinische Neurophysiologie“ habilitierte.

„Damit sind alle Lehrstühle im Bereich der Neurologie besetzt“, erklärte der Direktor des UKT, Professor Dr. Michael Bamberg, anlässlich der Neuberufung. Ziemann ist Spezialist für Gefäßerkrankungen im Bereich des Gehirns. In der Forschung wird er eng mit dem Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) und dem Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung zusammenarbeiten. Sein Schwerpunkt liegt auf der systemneurophysiologischen Untersuchung der Grundlagen von Neurorehabilitation bei Schlaganfall-Patienten. Diese Erkrankung hat eine bedeutsame Rolle: „Jährlich werden etwa 1000 Patienten am UKT wegen eines Schlaganfalls behandelt“, erklärt der Mediziner. Um die Versorgung von Schlaganfall-Patienten besser zu gewährleisten, möchte Ziemann die Neurointensivmedizin weiter ausbauen und neurologische Beatmungsbetten etablieren.

Zusätzlich schwebt ihm für die Zukunft eine Weiterentwicklung der Struktur vor: Eine zertifizierte umfassende Schlaganfallstation (eine so genannte Comprehensive Stroke Unit) ist das Ziel. Dort sollen Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung auf der gleichen Station vom gleichen medizinischen Personal behandelt werden. „So wird das Versorgungsangebot weiter professionalisiert“, sagt Ziemann. Weitere Schwerpunkte sind die Neuroimmunologische Medizin, beispielsweise Multiple Sklerose, und die Neuroonkologische Medizin.

Auch in der Forschung hat sich Ulf Ziemann einiges vorgenommen: Sein Ziel ist die Rehabilitation der von Lähmung betroffenen Schlaganfallpatienten. Mit einem so genannten „Brain-Interface-Computer“ soll die Schädigung überbrückt werden. Dabei steuert der Patient mit seinen Gedanken eine Prothese, so dass er durch diese beispielsweise seine gelähmte Hand bewegen kann. „Mit ihm haben wir einen ausgezeichneten Fang gemacht“, meint auch Professor Dr. Ingo Autenrieth, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen.

Simona Steeger-Przytulla