Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2012: Schwerpunkt Korea

Deutsche Hochschulmeisterschaften im Taekwondo in Tübingen ausgetragen

Über 110 Athletinnen und Athleten aus rund 30 Hochschulen nahmen teil

Sie zerschlagen mehrere Bretter mit der Handkante als wäre es Papier und wirbeln in einem 360 Grad Sprung durch die Luft: Taekwondo-Kämpfer. Taekwondo ist in Deutschland eine eher unbekannte Sportart. Während der Sport in Korea eine über 2000 Jahre andauernde Tradition hat, existiert er in Deutschland erst seit den 1960er-Jahren und wurde von einer Abordnung höchster Danträger – ein Dan ist etwa mit einem Meistergrad zu vergleichen – von Korea aus in die ganze Welt getragen.

Anfang Juni fand in Tübingen die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Taekwondo statt. Über 110 Athleten und Athletinnen aus rund 30 Hochschulen nahmen an dem Wettkampf teil – in den Disziplinen Formenlauf und Vollkontakt. Taekwondo ist nicht nur Kampfsport, sondern kann vielmehr als Kampfkunst angesehen werden. Während die Silbe „Tae“ für die Handtechnik und „Kwon“ für die Fußtechnik steht und somit den kämpferischen Aspekt der Sportart ausdrücken, steht die Silbe „Do“ für die geistige Dimension der Sportart und bringt den künstlerischen Aspekt zum Ausdruck. Taekwondo gliedert sich in die Disziplinen Vollkontakt und Formenlauf, auch Poomse, genannt. Vollkontakt ist ein auf Regeln basierender freier Kampf mit dem Ziel, den Gegner kampfunfähig zu machen oder eine Punktüberlegenheit zu erreichen. Im Formenlauf hingegen werden vorgeschriebene Schritt-Technikfolgen gezeigt. Er gleicht einem Kampf gegen imaginäre Gegner und dient vor allem der Automatisierung von Bewegungsfolgen und dem Training passender Atemtechniken.

Insgesamt wurde bei den Hochschulmeisterschaften 2012 in drei Teildisziplinen im Formenlauf und acht Gewichtsklassen im Vollkontakt 13mal der Deutsche Hochschulmeistertitel vergeben. Erfolgreichste Hochschule wurde die Universität Mainz, die sich vier Titel sichern konnte. Aber auch die ausrichtende Universität Tübingen wusste zu überzeugen und errang einen ersten, einen zweiten und viermal den dritten Platz. Organisiert wurde die Veranstaltung von einer Projektgruppe des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Tübingen unter der Leitung von Dr. Verena Burk. Diese Gruppe bestand ausschließlich aus Sportstudierenden aus den Bachelorstudiengängen Sportmanagement und Sportpublizistik. Dass die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Taekwondo in Tübingen eine rundum gelungene Veranstaltung war, machte sich an der durchweg positiven Resonanz der Teilnehmer und Zuschauer bemerkbar. So waren etliche Athleten und Athletinnen der Ansicht, dass dies die beste Deutsche Hochschulmeisterschaft war, die sie bislang besucht hätten.

Der Stellenwert, den die Sportart in Korea aufweist, ist sehr groß. So ist Taekwondo seit dem Jahr 1971 Nationalsport. Gleichzeitig feierte insbesondere Südkorea in der jüngeren Vergangenheit beachtliche Erfolge bei internationalen Großereignissen: Bei den Olympischen Spielen 2008 gewann die in Ostasien gelegene Republik allein vier ihrer insgesamt 13 Goldmedaillen im Taekwondo und war damit erfolgreichste Nation im Medaillenspiegel.

Felix Zipf

Videobeitrag Koreawoche Taekwondo
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