Institut für Astronomie & Astrophysik

Doppelsterne aus Hauptreihenstern und Weißem Zwerg

Doppelsterne, in denen eine Komponente ein Weißer Zwerg und die andere Komponente ein Hauptreihenstern ist, sind ein häufiges Produkt der Doppelsternentwicklung. Befinden sich die beiden Komponenten in geringem Abstand voneinander, so fliesst Materie vom Hauptreihenstern auf den Weißen Zwerg über. Solche akkretierenden Systeme nennt man Kataklysmische Variable (CVs). Wenig ist bekannt über CVs mit sehr massearmem Begleiter vom Spektraltyp L, die zum Typ ultrakühle Zwerge (siehe Thema in "Magnetische Aktivität")  gehören. Wir arbeiten an der Identifikation und Charakterisierung von solchen Systemen durch Beobachtungen im optischen und Röntgenlicht.

Abb.: Helligkeitsvariation im Röntgenlicht des akkretierenden Doppelsterns SDSS J121209.31+013627.7 aufgenommen mit dem ESA-Satelliten XMM-Newton. Hier fliesst Masse von einem L Zwerg auf einen Weisser Zwerg. Die periodische Variation kommt durch die Umlaufbewegung im Doppelstern zustande, wobei der röntgenhelle Akkretionspunkt, auf dem das Material des L Zwergs auf die Oberfläche des Weissen Zwergs trifft, in und aus der Sichtlinie herausrotiert. (B.Stelzer)