Uni-Tübingen

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15.05.2017

Ausstellungseröffnung: „Ursprünge. Schritte der Menschheit“ auf Schloss Hohentübingen

Das Museum der Universität Tübingen zeigt seine Jahresausstellung

<b>Ursprung von Materie und Leben:</b> Bei der Abkühlung der Gaswolke unseres Universums bildeten sich Minerale. Aus dieser Urmaterie entstand vor 4,567 Milliarden Jahren unser Sonnensystem. Neben solchen Stoffen ließen sich im Murchison-Meteorit zum ersten Mal außerirdische Aminosäuren, die Baustoffe des Lebens, nachweisen. Foto: Museum der Universität Tübingen MUT / Valentin Marquardt

Die aktuelle Jahresausstellung des Museums der Universität Tübingen (MUT) widmet sich dem Thema „Ursprünge. Schritte der Menschheit / Origins. Steps of Humankind“. Zum 20-jährigen Jubiläum des Museums „Alte Kulturen“ auf Schloss Hohentübingen setzen die Verantwortlichen des MUT große Schritte in der kulturellen Entwicklung des Menschen in Szene. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von der Entwicklung des aufrechten Gang vor 3,6 Millionen Jahren bis hin zu digitalen Innovationen unserer Zeit. Vom 20. Mai bis zum 3. Dezember 2017 wird die Ausstellung auf Schloss Hohentübingen zu sehen sein.

Die Jahresausstellung 2017 wird am Freitag, den 19. Mai 2017, um 19 Uhr im Museum „Alte Kulturen“ auf Schloss Hohentübingen eröffnet (Burgsteige 11, 72070 Tübingen).

Die interessierte Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

„In der Ausstellung spüren wir Meilensteinen in der menschlichen Entwicklung nach“ erläutert Kurator Frank Duerr. „Dafür haben wir aktuelle Forschung und Exponate aus vielen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen einbezogen. Wir möchten unseren Besuchern die Möglichkeit geben, über Anfänge, Wurzeln oder das „Allererste“ nachzudenken und zu diskutieren.“

Der Gang durch die Ausstellung beginnt mit einem Prolog über den Ursprung von Materie und Leben. Hier wird beispielsweise ein Meteorit gezeigt, in dem die Wissenschaftler das erste Mal außerirdische Aminosäuren, die eine Voraussetzung für Leben sind, nachgewiesen haben. Die menschlichen „Ursprünge“ beginnen im MUT vor etwa 3,6 Millionen Jahren mit dem aufrechten Gang und einem in der Öffentlichkeit noch nie gezeigten Oberkieferfragment des Vormenschen „Australopithecus afarensis (Garusi)“. Anschließend führt die Ausstellung durch die Anfänge von Kunst, Religion und Musik. Gezeigt wird hier unter anderem eine 40 000 Jahre alte Vogelknochenflöte, die als eines der ältesten von Menschen hergestellten und gespielten Musikinstrumente gilt. Weitere Exponate veranschaulichen den Beginn von Krieg zwischen Menschen, zeigen, wann und wie Menschen sesshaft wurden und schließlich in Ägypten und Mesopotamien die erste Schriften entwickelten.

Anschließend beleuchtet die Ausstellung die Anfänge der Demokratie im antiken Griechenland. Die Neuzeit mit der Entdeckung Amerikas und dem beginnenden Kolonialismus markiert vor etwa 500 Jahren den Beginn von Globalisierung. Mit der Industriellen Revolution ab 1800 lösten sich die Menschen von der Landwirtschaft und Selbstversorgung. Technische Entwicklungen rückten moderne Träume wie soziale Gleichheit oder die Reise zum Mond in greifbare Nähe. Auch die Gegenwart wird geprägt vom Beginn neuer Entwicklungen. So zeigen die Ausstellungsmacher beispielsweise einen NAO-Roboter des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme. Er steht für die digitalen Innovationen, die tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen hervorrufen (werden). Der Epilog reflektiert schließlich über den Ursprung der Zukünfte, der sich in menschlichen Zukunftsvorstellungen, Träumen, Utopien und Vorhersagen niederschlägt. Zeitgenössische Installationen der Berliner TapeArt-Künstlerin LaMia Michna in der gesamten Ausstellung bringen ein künstlerisch-reflexives Element ein.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm zum Jahresthema „Ursprünge. Schritte der Menschheit“ begleitet die Ausstellung. Am 21. Mai findet zum Internationalen Museumstag der Familientag im Schloss mit zahlreichen Mitmachaktionen statt. Außerdem gibt es Vorträge, Kuratorenführungen, eine Kinofilmreihe und vieles mehr. Weitere Veranstaltungen und Details des Begleitprogramms finden Sie unter <link https: www.unimuseum.uni-tuebingen.de fileadmin content urspruenge broschuere-urspruenge-web.pdf>

www.unimuseum.uni-tuebingen.de/fileadmin/content/01_Ausstellungen/Urspruenge/Broschuere-Urspruenge-web.pdf

Nähere Informationen zur Ausstellung unter <link https: www.unimuseum.uni-tuebingen.de de ausstellungen sonderausstellungen origins.html>

www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/ausstellungen/sonderausstellungen/origins.html

Kontakt:

Frank Duerr M.A.
Universität Tübingen
Museum der Universität Tübingen (MUT)
Telefon +49 7071 29-74127
<link>frank.duerr@uni-tuebingen.de

Ausstellung:

Museum Alte Kulturen | Schloss Hohentübingen
Burgsteige 11

72070 Tübingen

Laufzeit:

20. Mai bis zum 3. Dezember 2017

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 19 Uhr

Eintrittspreise:

Erwachsene: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro, Familienkarte: 12 Euro

Katalog:

Frank Duerr und Ernst Seidl (Hg.): „Ursprünge. Schritte der Menschheit / Origins. Steps of Humankind“, Tübingen 2017. Etwa 400 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen, deutsch/englisch, ISBN: 978-3-9817947-9-3.
Sie können die Publikation als PDF-Preview kostenlos bei Charlotte Pfirrmann anfordern. (<link>mail@museum.uni-tuebingen.de).

Abbildung: Museum der Universität Tübingen MUT / Valentin Marquardt

Ursprung des aufrechten Gangs:

Das erste von Wissenschaftlern gefundene Knochenstück eines Australopithecus afarensis war bislang noch nie öffentlich ausgestellt. Der Tübinger Forscher Ludwig Kohl-Larsen entdeckte 1939 bei einer Expedition im britischen Tanganjika im heutigen Tansania am Garusi-Fluss das Oberkieferfragment eines Vormenschen mit zwei Vorderbackenzähnen.

Abbildung: Museum der Universität Tübingen MUT / Valentin Marquardt

Foto: Museum der Universität Tübingen MUT / Valentin Marquardt

Ursprung von Kunst, Religion und Musik:

Das Fragment einer Vogelknochenflöte ist 42 mm lang und misst im Durchmesser 8,97 mm. Es handelt sich um den Mittelteil eines Knochens, der als Flöte umgearbeitet wurde. Die archäozoologische Bestimmung ergab, dass es sich um einen Knochen in Gänsegeiergröße handelt. Zwei Ansätze von Grifflöchern, sowie die charakteristische Überarbeitung der Oberfläche zeigen, dass hier eine Flöte vorliegt.
Foto: Museum der Universität Tübingen MUT / Valentin Marquardt

Abbildung: MPI Tübingen / Wolfram Scheible

Ursprung digitaler Innovationen:

Der massentaugliche französische Roboter NAO ist fast 60 Zentimeter groß, wiegt etwa fünf Kilogramm und kostet rund 7000 Euro. In Deutschland wird er in Schulen eingesetzt, um nicht nur Sachwissen, sondern auch Kreativität, Kooperations- und Teamkompetenzen zu fördern. Die Forscher der riesigen Forschungskooperation Cyber Valley arbeiten intensiv an den großen Geschwistern des kleinen NAO.
Abbildung: MPI Tübingen / Wolfram Scheible

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Antje Karbe
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Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe[at]uni-tuebingen.de

www.uni-tuebingen.de/aktuelles

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