Institut für Medienwissenschaft

28.06.2016

Somme, 1. Juli 1916. Ein Abend mit Bildern, Texten und Tönen aus dem Ersten Weltkrieg am Freitag, den 1. Juli 2016, 20 Uhr

Zum hundertsten Jahrestag des Beginns der Schlacht an der Somme präsentieren Pia Fruth und Ulrich Hägele im Dettenhäuser Schönbuchmuseum Bilder, Texte und Töne aus dem Ersten Weltkrieg.

Walter Kleinfeldt: Zerschossene Stellung, Somme, 1. Juli 1916. Foto Kleinfeldt, Tübingen

Der Krieg an der Westfront in Nordfrankreich und in Belgien steht für unermessliches Leid der Soldaten beider Seiten – mit eingeschlossen: Großangriffe der Infanterie gegen stark ausgebaute und von Maschinengewehren verteidigte Stellungen, Gaskrieg, tagelanger Artilleriebeschuss, erste Luftkämpfe und Minenkrieg. Verdun geriet zum Fanal eines menschenverachtenden Vernichtungskrieges.

Parallel dazu beginnt am 1. Juli 1916 die Schlacht an der Somme. Allein an diesem einzigen Tag fallen auf nur wenigen Kilometern Frontlinie über 20.000 britische Soldaten – bis heute die größte militärische Katastrophe des Vereinigten Königreichs. Vorausgegangen war ein siebentägiges Trommelfeuer aus 1.500 Geschützen auf die deutschen Stellungen. Bis Ende November 1916 sterben auf beiden Seiten 1.050.000 Menschen. Noch heute liegen die Überreste hunderttausender getöteter Soldaten entlang der Westfront in Soldatenfriedhöfen und Beinhäusern oder bis heute unentdeckt in der Landschaft.

Walter Kleinfeldt aus Reutlingen hatte sich 1915 mit 16 Jahren freiwillig an die Front gemeldet. Er erlebt eine der verlustreichsten Schlachten der Geschichte in der Nähe der Kleinstadt Bapaume an der Somme. Der junge Mann steckt mittendrin im unvorstellbaren Getöse, die meisten seiner Kameraden sterben. Unglaublich ist, dass Kleinfeldt dennoch Zeit findet für Briefe und sein Tagebuch. Außerdem fotografiert er mit seiner kleinen Plattenkamera. Auch am 1. Juli 1916. Man sieht in Gesichter, die gezeichnet sind vom Schrecken, von Krieg und Tod.

Pia Fruth und Ulrich Hägele verbinden die Augenzeugenberichte und Bilder Walter Kleinfeldts mit authentischen Filmausschnitten sowie Texten von Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Erich-Maria Remarque. Der Abend ist auch gedacht als Finissage der aktuellen Ausstellung „Walter Kleinfeldt – Fotos von der Front 1915-1918“.

Ort: Schönbuchmuseum Dettenhausen, Ringstraße 3, 72135 Dettenhausen

Termin: Freitag, 1. Juli 2016, 20 Uhr

Eintritt: 5 Euro

Kontakt: <link>ulrich.haegele@uni-tuebingen.de

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