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28.06.2016

Else Kröner-Fresenius-Stiftung finanziert Forschungskolleg in Tübingen mit einer Million Euro

In den kommenden drei Jahren werden sieben Ärztinnen und Ärzte zu „klinischen Wissenschaftlern“ in der Onkologie ausgebildet

Die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen, das Universitätsklinikum Tübingen sowie das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung haben in einem Wettbewerbsverfahren eine Förderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung in Höhe von einer Million Euro für ein neues Forschungskolleg eingeworben. In dem Kolleg werden sieben hochqualifizierte junge Ärztinnen und Ärzte die Gelegenheit erhalten, sich zu sogenannten Clinican Scientists - „klinischen Wissenschaftlern“ – fortzubilden. Clinican Scientists verfolgen neben ihrer klinischen Tätigkeit eigene wissenschaftliche Projekte, damit sie in der Forschung genauso zu Hause sind wie am Krankenbett. Der Fortschritt in der Medizin lebt davon, dass die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung so schnell wie möglich zu neuen Behandlungen führen.

Die Ärzte können die klinische Relevanz von Forschungsergebnissen besser beurteilen, wenn sie selbst über einen längeren Zeitraum in der Forschung tätig gewesen sind und dadurch die Aussagekraft und die wissenschaftlichen Grenzen der verwendeten Methoden aus eigener Erfahrung kennen. Allerdings lässt die Weiterbildung zum Facharzt den jungen Medizinern in der Regel nur wenig zeitlichen Spielraum für eigene Forschung. Daher sollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forschungskollegs in den kommenden drei Jahren im Rahmen ihrer klinischen Weiterbildung 18 Monate lang ohne klinische Verpflichtungen auf ihre eigenen Forschungsarbeiten konzentrieren können. Betreut und angeleitet werden sie von elf in der internationalen Spitzenforschung ausgewiesenen Professorinnen und Professoren der Universität und des Universitätsklinikums Tübingen sowie des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung. Sprecherin des neuen Forschungskollegs ist Professorin Ghazaleh Tabatabai, Leiterin der Interdisziplinären Sektion für Neuroonkologie am Universitätsklinikum und am Hertie-Institut.

Inhaltlich wird sich das Forschungskolleg auf die Resistenzentwicklung bei der Behandlung solider Tumoren im Gehirn und im Magen-Darm-Trakt konzentrieren. Die Behandlung von Krebs hat zwar große Fortschritte gemacht und viele Patienten werden heute geheilt, aber den Ärzten macht nach wie vor die Resistenzentwicklung zu schaffen. Vielen Tumoren gelingt es, unempfindlich gegenüber der Behandlung zu werden. Das kann bei jeder Therapie passieren, was den Therapieerfolg stark gefährdet. Bisher gibt es keine verlässlichen Kriterien, mit denen sich einschätzen lässt, warum und wann ein Tumor resistent wird. Die sieben Kollegiatinnen und Kollegiaten werden daher erforschen, wie eine Resistenzentwicklung bei Tumoren im Gehirn und im Magen-Darm-Trakt frühzeitig erkannt und verhindert werden kann.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert medizinische Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung unterhält bereits neun Forschungskollegien an deutschen Universitäten und wird jetzt vier weitere Kollegien einrichten, eines davon in Tübingen. Das Tübinger Else Kröner-Fresenius-Forschungskolleg wird in die vor Ort bestehenden Forschungsschwerpunkte Neurowissenschaften und Onkologie eingebettet werden. Es richtet sich an junge Ärztinnen und Ärzte, die eine klinische Weiterbildung in den Fächern Neurologie, Neurochirurgie, Innere Medizin, Radioonkologie, Radiologie, Neuroradiologie oder Nuklearmedizin anstreben.

Weitere Informationen und Kontakt:

Mitglieder des Konsortiums für das neue Forschungskolleg an der Universität und dem Universitätsklinikum Tübingen sowie dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung:

Prof. Dr. Dr. Ghazaleh Tabatabai (Sprecherin)

Zentrum für Neurologie und Hertie-Institut für klinische Hirnforschung

Klinik für Neurochirurgie

Telefon +49 7071 29-83269

<link>ghazaleh.tabatabai[at]med.uni-tuebingen.de

 

Prof. Dr. Hans-Georg Rammensee

Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Abteilung für Immunologie

 

Prof. Dr. Klaus Schulze-Osthoff

Interfakultäres Institut für Biochemie

 

Prof. Dr. Nisar Malek

Medizinische Universitätsklinik – Abteilung I

 

Prof. Dr. Michael Bitzer

Medizinische Universitätsklinik – Abteilung I

 

Prof. Dr. Lars Zender

Medizinische Klinik, Abt. Klinische Tumorbiologie (in Gründung)

 

Prof. Dr. Daniel Zips

Klinik für Radioonkologie

 

Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Prof. Dr. Ulrike Ernemann, Prof. Dr. Christian la Fougère, Prof. Dr. Bernd Pichler

Department Radiologie

Pressemitteilung der Universität Tübingen, des Universitätsklinikums Tübingen und des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe[at]uni-tuebingen.de

www.uni-tuebingen.de/aktuelles

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