Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2012: Schwerpunkt Korea

„Ich vermisse meine Tübinger Zeit“

Interview mit dem Zahnmediziner Professor Dr. Horim Lee, Tübinger Alumnus aus Korea

Professor Dr. Horim Lee ist Alumnus der Universität Tübingen. Er stammt aus Korea und hat nach seiner Rückkehr aus Tübingen als Professor an der Ewha Womans University in Seoul gearbeitet hat. Zurzeit arbeitet der Zahnmediziner in einer Praxis in Seoul und leitet die Regionalgruppe Korea der Tübinger Alumni.

Wann genau waren Sie in Tübingen?

Lee: Ich habe in Tübingen von 2001 bis 2004 promoviert und anschließend bis Juli 2005 einen Post-Doc-Kurs absolviert. Ab und zu hab ich noch die Chance, Deutschland und auch Tübingen zu besuchen. In diesem Jahr zum Beispiel war ich bei zwei Tagungen in Hamburg und Böblingen ‒ auf dem Weg nach Böblingen hab ich Tübingen selbstverständlich kurz besucht.

Wie war es für Sie, wieder einmal hier zu sein?

Lee: Ich habe die Zeit in Tübingen sehr genossen. Mit meinem Tübinger Kollegen bin ich Stocherkahn gefahren und im Schwärzloch haben wir mit Most und Mostbraten den Tübinger Himmel genossen.

Wie viele Mitglieder hat ihre Regionalgruppe Tübinger Alumni in Korea?

Lee: In Korea haben wir etwa 150 „Tübinger“, die teilweise in Tübingen studiert, promoviert oder einen Sprachkurs gemacht haben. Es gibt zwei Jahresveranstaltungen, im Frühling einen Ausflug und im Herbst eine Jahresversammlung. Zu dieser kommen meistens 50 bis 60 Alumni mit ihren Familien, selbstverständlich sind nicht nur koreanische „Tübinger“, sondern auch Deutsche dabei. Am 19. Mai etwa haben wir einen Frühlingsausflug unternommen, rund zehn Austauschstudierende kamen dazu. Mitte Juni gab es auf der Weltausstellung Expo 2012 in der Küstenstadt Yeosu einen „Deutschen Tag“, an dem auch viele Tübinger Alumni teilgenommen haben. Am darauf folgenden Tag habe ich zusammen mit Dr. Hans-Ulrich Seidt für die Regionalgruppe einen kleinen Ausflug organisiert. Seidt ist deutscher Botschafter in Südkorea und ebenfalls Tübinger Alumnus. Gemeinsam haben wir zwei Inseln besucht, Chu-Do und Sa-Do, auf denen mehr als tausend Dinosaurierspuren gefunden worden sind.

Was hat es für Sie bedeutet, in Tübingen zu promovieren?

Lee: Das war eine große und wichtige Chance für mich, nicht nur beruflich, sondern auch fürs Leben. Ich vermisse meine Tübinger Zeit und wenn möglich, besuche ich Tübingen immer wieder. Für Oktober habe ich bereits Pläne: In der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Tübingen wird ein Kurs für koreanische Zahnärzte stattfinden. Ich hoffe auf schönes Wetter, denn ich möchte meinen koreanischen Kollegen zeigen, wie es ist, Stocherkahn zu fahren!