Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2017 – 07.11.2017

Editorial

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

in der Informationstechnologie vollzieht sich derzeit ein epochaler Wandel. Die rasante Entwicklung von immer schnelleren Prozessoren führt dazu, dass erstmals intelligente Systeme entstehen, die auch hochkomplexe Aufgaben erledigen können; Aufgaben, von denen wir bislang annahmen, dass sie allein von Menschen zu bewältigen sind. Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und maschinelles Sehen sind die Stichworte.

Künstliche Intelligenz ermöglicht heute bereits das autonome Fahren und wird in naher Zukunft unzählige Lebensbereiche beeinflussen und verändern. Es ist ein Thema, mit dem sich gleichermaßen große Ängste und grenzenlose Erwartungen verbinden. Und es ist ein Thema, mit dem eine unübersehbare Fülle von wissenschaftlichen Herausforderungen verknüpft ist. Kurz gesagt: es ist ein Thema für die Universität Tübingen.

Von der Öffentlichkeit lange unbemerkt hat sich Tübingen in den vergangenen Jahren schrittweise zu einem Zentrum für maschinelles Lernen und maschinelles Sehen entwickelt. Die auf diesem Feld tätigen Forscherinnen und Forscher kommen teils aus der Informatik, teils aus der biologischen Kybernetik oder der Neurowissenschaft. Dass die Beteiligten sich national und international eine herausragende Stellung erarbeitet haben, wurde in den vergangenen zwölf Monaten durch eine Reihe von Ereignissen mehr und mehr sichtbar.

Dazu gehören die Entscheidung der DFG, an der Universität Tübingen einen Sonderforschungsbereich zum maschinellen Sehen einzurichten, die Cyber-Valley-Initiative, die regionale Forschungsallianz „System Mensch“ oder auch die Entscheidung des US-Konzerns Amazon für ein eigenes Forschungszentrum am Standort Tübingen. Zudem wurde die Universität aufgefordert, im Rahmen der Exzellenzstrategie einen Vollantrag für ein Forschungscluster zum maschinellen Lernen vorzulegen. Diesen wird die Universität im Februar 2018 bei der DFG einreichen.

Es liegt in der Natur von Universitäten, dass sie als Treiber des wissenschaftlichen Fortschritts sehr frühzeitig an Entwicklungen beteiligt sind, die später einen enormen Einfluss auf das Leben von Millionen Menschen nehmen. Und es liegt in der Natur derartiger Entwicklungen, dass sie gleichermaßen Chancen und Risiken mit sich bringen. Dies ist auch bei der künstlichen Intelligenz der Fall. Wir sollten daher an diesem epochalen Wandel nicht nur teilhaben, sondern ihn mitgestalten, etwa durch eine wissenschaftlich fundierte Technikfolgenabschätzung. Wir alle sind Teil dieser Gesellschaft und wir tragen Verantwortung für unser Handeln. Daher müssen wir es als unsere Aufgabe begreifen, Fehlentwicklungen frühzeitig vorauszusehen und auch für diese Art von Herausforderung Lösungen zu finden. Denn auch wenn uns Maschinen in Zukunft vieles abnehmen werden: auf die fundamentalen Fragen von richtig oder falsch müssen immer noch Menschen eine Antwort geben.

Professor Dr. Bernd Engler
Rektor

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Schwerpunkt Forschungsphase in der Promotion

Promotion – Die Forschungsphase

Die Forschungsphase ist die Phase im Promotionsprozess, in der der Großteil der Forschungsarbeiten umgesetzt wird. In dieser Phase gilt es, das Promotionsprojekt unter Beachtung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis stetig weiterzuentwickeln. Oft ist während dieser Phase ein Auslandsaufenthalt zur Umsetzung des Projekts sinnvoll. Bereits in der Forschungsphase spielt auch das Thema Karriereentwicklung eine wichtige Rolle. Alle diese Aspekte beleuchtet der Schwerpunkt in dieser Ausgabe von „Uni Tübingen aktuell“. [mehr]

Schreiben in der Forschungsphase

Alles, was im Rahmen der Promotion erarbeitet wird, ist am Ende relevant für den endgültigen Text. Das gilt insbesondere für die Arbeiten, die innerhalb der Forschungsphase anfallen. Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens sowie anwendbare Strategien und Techniken für große Schreibaufgaben vermittelt die Universität Tübingen in speziellen Veranstaltungen für Promovierende. [mehr]

Gute wissenschaftliche Praxis in der Promotion

Gute Wissenschaft beruht auf Grundwerten wie Integrität, Transparenz und Ehrlichkeit. Nur so kann sichergestellt werden, dass Forschung ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung gerecht wird. Dies gilt auch für die Promotion, handelt es sich bei einer Dissertation doch um einen eigenständigen Beitrag zur Forschung. [mehr]

„Kaum etwas lebt so sehr vom Ansehen wie die Wissenschaft“

Der Senat der Universität Tübingen bestellt aus den Professorinnen und Professoren sechs Vertrauenspersonen sowie die gleiche Anzahl an Stellvertreterinnen und Stellvertretern für drei Jahre. Sie sind Anlaufstellen bei Fragen zur guten wissenschaftlichen Praxis und bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten. Professor Dr. Gregor Markl ist seit März 2017 an der Universität Tübingen Vertrauensperson in den Naturwissenschaften. Johannes Baral sprach mit ihm über bewusstes und unbewusstes wissenschaftliches Fehlverhalten und seine Aufgaben als Vertrauensperson. [mehr]

Auslandsaufenthalte im Rahmen der Promotion

Viele Doktorandinnen und Doktoranden entscheiden sich in der Forschungsphase ihrer Promotion ganz bewusst für einen Auslandsaufenthalt oder eine Forschungsreise. Dafür sind eine gute Vorbereitung und die rechtzeitige Suche nach einer Finanzierungsmöglichkeit wichtig. Maximilian von Platen hat eine Tübinger Doktorandin und einen PhD-Studenten aus den USA, der gerade in Tübingen forscht, zu ihren Auslandsaufenthalten interviewt. [mehr]

Karriereentwicklung in der Forschungsphase

Wissenschaftliche Karriere oder nicht? Die Forschungsphase der Promotion ist genau der richtige Zeitpunkt, um sich um „die Zeit danach“ Gedanken zu machen, insbesondere für diejenigen Promovierenden, die noch nicht genau wissen, wo es „danach“ hingehen soll. [mehr]

Forschung

Neues LHG: Eigene Repräsentanz in Gremien für Doktorandinnen und Doktoranden

Nach dem Entwurf für ein neues Landeshochschulgesetz (LHG) sollen die Universitäten Ausgründungen künftig noch stärker fördern. Auch ein komplett neues Verfahren zur Abwahl von Rektoren, Prorektoren und Kanzlern sieht die Gesetzesnovelle vor. Karl G. Rijkhoek hat die baden-württembergische Forschungsministerin Theresia Bauer zum neuen LHG interviewt. [mehr]

Exzellenzstrategie: Universität Tübingen kann sich für fünf Exzellenzcluster bewerben

Die Universität Tübingen hat die nächste Hürde im Antragsverfahren zur Exzellenzstrategie genommen: Das Expertengremium der DFG hat die Universität Tübingen aufgefordert, zu insgesamt fünf Clustern bis zum 21. Februar 2018 einen Vollantrag zu stellen. [mehr]

Drei EU-Starting Grants für Tübingen

Drei Wissenschaftler der Universität Tübingen haben einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben: der Paläoanthropologe Dr. Radu Iovita, der Neurowissenschaftler Dr. Surjo Soekadar sowie der Pflanzengenetiker Chang Liu. Sie erhalten über einen Zeitraum von fünf Jahren jeweils 1,5 Millionen Euro für ihre Forschung. [mehr]

Die Schönheit der Algebräischen Geometrie

Der pakistanische Mathematiker Professor Imran Qureshi als Humboldt Research Fellow zu Gast an der Universität Tübingen. [mehr]

Studium und Lehre

Studieren mit gesundheitlicher Beeinträchtigung

Katrin Motta berät in der Zentralen Studienberatung Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Dazu zählen insbesondere Seh-, Hör- und Mobilitätseinschränkungen sowie chronisch somatische und psychische Erkrankungen. Gemeinsam mit den betroffenen Studierenden sucht Katrin Motta nach Lösungen, um Hindernisse im Studium so weit wie möglich auszuräumen und gegebenenfalls einen Nachteilsausgleich vorzubereiten. Die Beratung ist vertraulich, neutral und ergebnisoffen. [mehr]

Campus-Management der nächsten Generation

Seit über zehn Jahren werden Studium und Lehre an der Universität Tübingen durch das Campus-Portal organisatorisch unterstützt. Das Projekt „alma“ verfolgt das Ziel, das alte Campus-Portal abzulösen, um es in eine moderne, integrierte Lösung mit mehr Möglichkeiten zu überführen. [mehr]

Studiengebühren für Internationale Studierende und für ein Zweitstudium

Alle baden-württembergischen Hochschulen erheben ab dem Wintersemester 2017/18 Studiengebühren für Internationale Studierende sowie für ein Zweitstudium. Studierende, die bereits im Sommersemester 2017 an der Universität Tübingen immatrikuliert waren, können ihr Studium in diesem Studiengang und mit dem aktuell angestrebten Abschluss in Tübingen gebührenfrei zu Ende studieren. [mehr]

Akademische Lehre und gesellschaftliches Engagement verbinden

Wie hochkarätige Lehre mit Forschung und gesellschaftlicher Verantwortung zusammen gedacht und gestaltet und auf ein breites Fundament gestellt werden kann, das ist Thema des Projekts „Wissenschaftliche Bildung und gesellschaftliche Verantwortung“. Es ist am Career Service angesiedelt und wird von 2016 bis 2019 durch das Programm „Wissenschaft Lernen und Lehren“ (WILLE) des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums gefördert. [mehr]

Das Zentrale Open Educational Resources Repositorium (ZOERR)

An der Universitätsbibliothek Tübingen läuft seit Jahresanfang ein Projekt zum Aufbau eines „zentralen Repositoriums für Open Educational Resources“ (ZOERR). Es bietet einen zentralen Ort für Publikation, Austausch und gemeinsame Bearbeitung von Open Educational Resources und wird allen Hochschulen des Landes Baden-Württemberg dauerhaft zur Verfügung stehen. Das Projekt wird vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. [mehr]

Alumni Tübingen

Im Interview: Iris Epple-Righi, Vorstandsvorsitzende bei Escada

Seit September 2016 ist Iris Epple-Righi als erste Frau Vorstandsvorsitzende beim Modekonzern Escada. Epple-Righi hat einen Master of Business der Universität Tübingen und startete ihre Karriere beim Kaufhaus Breuninger, später wechselte sie zum Bekleidungskonzern Philipps-van Heusen. Simona Steeger hat sie für Uni Tübingen aktuell interviewt. [mehr]

Leute

Neu berufen an die Universität Tübingen

Juniorprofessor Dr. Matthew Gardner (Philosophische Fakultät) – Professor Dr. Kamran Ghoreschi (Medizinische Fakultät) – Juniorprofessorin Dr. Julia Hapke (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) – Professor Dr. Stefan Huber (Juristische Fakultät) – Professorin Dr. Claudia Mayer (Juristische Fakultät) – Professor Dr. Martin Seeleib-Kaiser (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) – Juniorprofessorin Dr. Kristina Strohmaier (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) – Professor Dr. Hong Yu Wong (Philosophische Fakultät) [mehr]

Pionier der Populationsgenetik und engagierter akademischer Lehrer

Zum Tode von Professor Dr. Dr. h.c. Diether Sperlich ein Nachruf von Lutz Bachmann, Vera Hemleben, Dieter Maier und Anette Preiss [mehr]

Trauer um Martin Roth

Ehrensenator der Universität Tübingen starb mit 62 Jahren [mehr]

Personalnachrichten (Rufe, Ehrungen, Jubiläen)

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Forum

Zu Besuch im Brechtbau

Der Brechtbau in der Wilhelmstraße 50 wurde als „Neuphilologicum“ zwischen 1971 und 1974 errichtet. Hier sind der Fachbereich Neuphilologie, die Allgemeine Rhetorik und die Medienwissenschaft sowie die Bibliothek der Abteilung Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft untergebracht. Wir trafen Thanh–Mai Tran, die Medienwissenschaft studiert und am ebenfalls im Brechtbau ansässigen Zentrum für Medienkompetenz arbeitet, und die Rhetorikerin und Medienwissenschaftlerin Dr. Anne Ulrich. [mehr]

Katholisch-Theologische Fakultät feiert 200-jähriges Bestehen

Im Januar 2018 feiert die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen ihr 200-jähriges Bestehen. Auch heute noch steht die Fakultät für eine interdisziplinäre und gegenwartsfähige „Katholische Theologie an der Universität“: im kritischen Gespräch mit den außertheologischen Wissenschaften sowie im Austausch mit Kirche, Staat und Gesellschaft. [mehr]

„Wir setzen auf eine anspruchsvolle Qualitätssicherung“

Die Universität Tübingen hat mit „Tübingen University Press“ (TUP) vor kurzem einen eigenen Verlag gegründet. Karl G. Rijkhoek hat dazu Dr. Marianne Dörr, die Direktorin der Universitätsbibliothek Tübingen, interviewt. [mehr]

Meldungen

Erneute Auszeichnung als familiengerechte Hochschule – Vorbildlich in Sachen Recyclingpapier – Ausstellung „baubionik – biologie beflügelt architektur“ [mehr]