Collegium Musicum

Vita

Philipp Amelung zählt zu den vielseitigen Chor- und Orchesterdirigenten seiner Generation. Er begann seine musikalische Laufbahn bereits mit acht Jahren im Tölzer Knabenchor. Nach dem Abitur studierte er Gesang, Chorleitung sowie Orchesterdirigieren. Die beiden letztgenannten Studiengänge schloss er mit der Meisterklasse ab.

Philipp Amelung dirigierte eine Vielzahl von Orchestern, so z. B. die Münchner Symphoniker, die Karlsbader Symphoniker oder die Mährische Philharmonie Olmütz. Außerdem verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Barockorchestern. Im Jahr 2000 war er Mitbegründer des Ickinger Konzertzyklus, in dessen Rahmen er pro Jahr zentrale Werke jeweils eines Komponisten aufführt. So dirigierte er dort u. a. die fünf Klavierkonzerte von Beethoven, das Deutsche Requiem von Brahms mit dem Münchener Bachchor, Bachs Matthäus-Passion, Franz Schuberts Unvollendete und seine "Große" C-Dur Sinfonie, Händels Judas Maccabäus, Mozarts Requiem und die c-moll-Messe sowie Schumanns Rheinische. Im Jahr 2002 wurde er von Bruno Weil als Assistent Conductor zu seinem Carmel Bach Festival eingeladen. Mit Mozarts "Don Giovanni" und "Die Hochzeit des Figaro" empfahl sich Philipp Amelung 2005 und 2006 in Spanien als Operndirigent.

Geprägt durch sein theologisches Elternhaus gilt seine Vorliebe der geistlichen Literatur. Bereits vor dem Studium gründete er das Vokal-Ensemble Icking, mit dem er Oratorien von Bach bis Verdi aufführte. Daher war für ihn die Berufung zum kommissarischen Leiter des Münchener Bach-Chores von 2001 bis 2005 künstlerisch prägend. Neben eigenen Konzerten mit dem renommierten Ensemble, übernahm er Einstudierungen u. a. für Peter Schreier, Oleg Caetani und Bruno Weil.

Von 2001 bis 2005 hatte Philipp Amelung einen Lehrauftrag für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München inne. Im Herbst 2005 wurde ihm die Leitung der Schola Cantorum Leipzig übertragen, mit der er seither Konzertreisen nach Spanien, Polen, Frankreich, Italien, in die Slowakei und in die USA unternahm. Von 2006 bis 2011 war er außerdem Leiter des Leipziger Vocalensembles, ein von Thomaskantor Georg Christoph Biller 1976 gegründeter Kammerchor, mit dem er regelmäßig die traditionelle Motette der Thomaskirche Leipzig gestaltete sowie jährlich an gleicher Stelle das Bachsche Weihnachtsoratorium und eine Passion aufführen konnte. Im selben Jahr wurde er zum künstlerischen Leiter des Kammerchores München berufen. Mit diesem professionellen Ensemble debütierte er im Juni 2007 mit Händels Judas Maccabäus im Münchner Prinzregententheater. Nach weiteren Auftritten, u. a. in Italien, erhielt das Ensemble gemeinsam mit seinem künstlerischen Leiter für den Sommer 2009 eine Einladung zum renommierten Herrenchiemsee-Festival, dem im Anschluss sofort eine Wiedereinladung für Juli 2010 folgte. 2013 wurde der Chor vom Goethe-Institut für fünf Konzerte nach Vietnam und Indonesien eingeladen.

Im April 2011 trat Philipp Amelung das Amt des Universitätsmusikdirektors der Eberhard Karls Universität in Tübingen an.