Alexandra Dempe, M.A.

Alexandra Dempe (sie/ihr) ist seit Februar 2024 Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Universität Tübingen. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Germanistik mit Nebenfach Anglistik/Amerikanistik (B.A.) und der Deutschen Literatur (M.A.) und American Studies (M.A.) an der Universität Tübingen. Ihre Forschungsinteressen umfassen kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung, Übersetzungswissenschaft, transnationale Modernismen, Schwarze deutsche Literatur und Gender und Queer Studies.

Promotionsprojekt

Rezeption und Übersetzung afroamerikanischer modernistischer Literatur in deutschsprachigen Zeitschriften in den langen 1920er Jahren (Arbeitstitel)

In den 1920er Jahren erscheinen gleich zwei Anthologien, die afroamerikanische Lyrik beinhalten oder sich sogar auf sie konzentrieren: Claire Golls Die neue Welt (1921) und Anna Nußbaums Afrika singt (1929). Angesichts dieser Anthologien, die nicht nur ein steigendes Interesse an Schwarzer Kultur in den 1920er Jahren verzeichnen, sondern afroamerikanische Literatur durch ihre Anthologisierung sogar besonders hervortun, verwundert es nicht, dass sich die Forschung bislang überwiegend auf sie konzentriert hat. Was die Fokussierung auf die Anthologie(n) gleichwohl ihrer Signifikanz jedoch außeracht lässt, ist die Frage danach, wie afroamerikanische Gedichte fast zeitgleich zu ihrer Entstehung in Harlem, New York, den Atlantik überqueren, um in Wien und Berlin übersetzt werden zu können – kurz: die Frage danach, was der Anthologisierung afroamerikanischer Lyrik vorausgeht und sie ermöglicht. Mein Dissertationsprojekt geht dieser Frage nach und konzentriert sich auf das Davor und Dazwischen: die Übersetzungen von und Artikel zu moderner afroamerikanischer Literatur, die in den langen 1920er Jahren in großer Zahl in deutschsprachigen Zeitschriften veröffentlicht werden. Die Übersetzungen samt globalem Wissen über Afroamerika, die ihren Weg in Zeitungen und Zeitschriften finden, werden – so die These – durch die transatlantische Vernetzung und -Kooperation einzelner, vorwiegend jüdischer, linker Akteur:innen mit namenhaften afroamerikanischen Intellektuellen ermöglicht und durch Netzwerke innerhalb deutschsprachiger Länder verbreitet. So entsteht über die langen 1920er Jahre hinweg eine globalisierende Kommunikation und Zusammenarbeit, die über afroamerikanische Literatur geführt wird, und Resonanzen in Berlin, Wien und Harlem findet.

Publikationen

Tagungsberichte
  • (mit Tim Brown) „Tagungsbericht: Rassismus und Weltwissen: Praktiken, Diskurse und Episteme der deutschen Aufklärung“. In: Das achtzehnte Jahrhundert 47.2 (2023), S. 120-123.
  • (mit Tim Brown). „Tagungsbericht: Rassismus und Weltwissen: Praktiken, Diskurse und Episteme der deutschen Aufklärung“. In: H-Soz-Kult, 4. Dezember 2023. www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-140290 [zuletzt aufgerufen am 22.05.2024].