Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2012: Leute

Neue Kustodin des Botanischen Gartens


Alexandra Kehl ist neue Sammlungsverwalterin des Botanischen Gartens

Noch vor ihrer Einstellung war Alexandra Kehl vom Botanischen Garten der Universität Tübingen begeistert: „Es gibt hier viele Schwerpunkte, die ich teile“, sagt sie. „Von der Art her war mir der Botanische Garten gleich sympathisch.“ Und dieser erste Eindruck hat sich bestätigt: Seit Oktober 2011 ist Kehl neue Kustodin des Botanischen Gartens Tübingen.

1975 wurde sie in Landshut geboren, nach einem Studium der Biologie in Bayreuth promovierte sie an der dortigen Universität zum Thema „Wirtsselektivität gallinduzierender Pflanzenwespen (Hymenoptera, Tenthredinidae) an Weiden (Salix spp.): die Bedeutung von Phänotyp und Genotyp im Salix alba/S. fragilis-Komplex für die Belegung mit Gallen“. Nach Tätigkeiten in verschiedenen Forschungsprojekten leitete sie an einer Berufsfachschule für Pharmazeutisch Technische Assistenten ein botanisches Praktikum.

Bereits während des Studiums arbeitete Alexandra Kehl im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth. Dort war sie verantwortlich für Führungen, Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit. Diese Bereiche betreut sie nun auch in Tübingen als Kustodin. „Mein Job ist in erster Linie die Verwaltung unserer Pflanzensammlung“, erklärt Alexandra Kehl. Dies wird heutzutage digital vorgenommen und ist eine Art Sisyphusarbeit: „Wir müssen die Datenbank ständig aktuell halten, neue Pflanzen kommen dazu, bereits vorhandene Pflanzen werden neu benannt oder kategorisiert“, sagt Kehl.

Aus diesem Grund ist die Mutter zweier Kinder besonders froh über die Unterstützung ihres Teams. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier habe ich insgesamt als sehr engagiert erlebt“, sagt sie. „Jeder identifiziert sich mit unserem Garten.“ Daneben hält die Biologin Lehrveranstaltungen an der Universität, etwa ein Großpraktikum oder Grundveranstaltungen. „Studierende können im Botanischen Garten auch Abschlussarbeiten anfertigen“, erklärt sie.


Auch für die Zukunft hat sich Alexandra Kehl einiges vorgenommen: Sie will die Öffentlichkeitsarbeit ausbauen, Besucherleitsysteme und neue Schilder zur Erklärung der einzelnen Pflanzen und Pflanzengruppen sind bereits im Entstehen. In Vorbereitung ist außerdem eine Reihe „Highlight des Monats“, das den Besuchern des Botanischen Gartens jeweils über Infotafeln vorgestellt wird. „Der Botanische Garten soll einfach mehr in den Fokus auch der Bevölkerung gerückt werden“, ist ihr Ziel. Ein mittelfristiges Projekt ist, die „Grüne Werkstatt“ auszubauen, ein Angebot für Schulen, die Kurse buchen können. Für das Arboretum kann sich Alexandra Kehl einen Erlebnispfad für Kinder vorstellen. „Es gibt hier tolle Voraussetzungen, viel zu erreichen“, sagt Kehl.

Simona Steeger-Przytulla