Institute of Historical and Cultural Anthropology

Ein lebendiges Wintersemester in kalter Witterung neigt sich dem Ende zu. Dieser Newsletter informiert über spannende Veranstaltungen und Lektüremöglichkeiten, die im Verlauf der letzten Monate hergestellt wurden und lädt ein teilzunehmen, zu konsumieren und zu goutieren.
 

I. AUSSTELLUNGSERÖFFNUNGEN

Universität. Diversität! Wir? 13 Momentaufnahmen aus dem Tübinger Uni-Alltag
Gesellschaften werden immer bunter – Universitäten auch. Vor diesem Hintergrund haben 15 Student*innen in ihrem dreisemestrigen Masterprojekt der EKW (Leitung Reinhard Johler) ihren Blick auf ihre Universität gerichtet und dabei in 13 Momentaufnahmen – und in 14 Ausstellungstubes – die Frage gestellt, ob Diversität bereits die (studentische) Wirklichkeit an der Universität bestimmt. „Wie zeigt sich somit Diversität und wo wird sie im studentischen Alltag gerade praktiziert (oder auch nicht)?“
Für die Ausstellung wurde das Fotoshooting "We are Diversity" durchgeführt. 269 Student*innen haben sich dafür in unterschiedlichen Posen abbilden lassen. Sie begründen damit an der Universität Tübingen ein studentisches "Archiv der Diversität".
Kooperativ wurde die Ausstellung von 15 Student*innen der Innenarchitektur der Hochschule für Technik Stuttgart (Leitung Wolfgang Grillitsch, Thomas Hundt) gestaltet.

Die Ausstellung ist vom 02. Februar bis 23. März im Bonatzbau der Universitätsbibliothek, Wilhelmstr. 32 in Tübingen zu sehen; Öffnungszeiten: Mo-Fr.: 08.00-20.00, Uhr, Sa.: 10:00-20.00 Uhr. Zur Ausstellung ist ein bebilderter Begleitband erschienen. Er kann bei der TVV (<link www.tvv-verlag.de - external-link-new-window "Opens external link in new window">www.tvv-verlag.de</link>) für € 19,-- (für TVV-Mitglieder: 15,--) gekauft werden.


Vernissage der Ausstellung, zu der die Bezieher*innen des Newsletter herzlich eingeladen sind: 1.2.2017, 18 Uhr im Historischen Lesesaal der UB.


"Geflüchtet und angekommen im Landkreis Tübingen" Unter diesem (Arbeits-) Titel entsteht momentan eine Ausstellung im Landratsamt Tübingen: Über eine Million Flüchtlinge sind nach Deutschland gekommen. Davon befinden sich 130.000 in Baden-Württemberg und ca. 3.000 im Landkreis Tübingen. Im Moment ist die Zahl der Geflüchteten gering, und auch die vielfach behauptete "Flüchtlingskrise" scheint beendet zu sein. Aber ist es tatsächlich so?
Zwei Seminare am LUI (Leitung Reinhard Johler und Wolfgang Sannwald) sind im WS dieser Frage nachgegangen. In einem ersten zur "Kulturanalyse des Regionalen" ist in enger Kooperation mit dem Landratsamt Tübingen thematisiert worden, wie die "einheimische" Bevölkerung mit Integration und Beheimatung umgeht; in einem zweiten Seminar ist die Tradition der LUI-"Flüchtlingsvolkskunde" genutzt worden, um den Geflüchteten selbst eine Stimme zu geben.
In der Ausstellung werden beide Seminare in eine Posterpräsentation zusammen geführt. Die Poster werden im folgenden Semester, wieder in Zusammenarbeit mit Studierenden des LUI, erweitert und gehen auf Wanderschaft in die Gemeinden des Landkreises.
Save the Date für die Vernissage der Ausstellung am 19.04., 18.30 Uhr, Landratsamt Tübingen (Wilhelm-Keil-Straße 50)
 

II. TAGUNGSANKÜNDIGUNG

Tagung „Schwieriges Erbe. Koloniale Objekte — Postkoloniales Wissen“
Wie arbeitet man mit Objekten aus der Kolonialzeit im Museum? Welches Wissen haben diese Objekte und wie lässt es sich ausstellen? Und was sagen sie uns über unsere gegenwärtige Gesellschaft?
Spätestens mit den Debatten um das Berliner „Humboldt-Forum“ erreicht die Problematisierung der (deutschen) Kolonialgeschichte eine breite Öffentlichkeit. Damit einher geht eine zunehmende Kritik an Museen mit kolonialzeitlichen Sammlungen und deren Ausstellungspraktiken.
Infrage steht die Legitimation des Museums als Institution aber auch der Ethnologie als Wissenschaft: Kolonialzeitliche Objekte unterwandern als „schwieriges Erbe“ eurozentrische Perspektiven. Sie erzählen ihre eigenen Geschichten kolonialer Verflechtungen und sie zwingen zu einem neuen Blick auf Fragen der Verhandlung von materiellem Kulturerbe, nach gesellschaftlicher Teilhabe und auf die Konstitution eines kulturellen Gedächtnisses deutscher Kolonialgeschichte.
Ende April 2017 werden wir das Projekt „Schwieriges Erbe“ mit internationalen und interdisziplinären Referent*innen gemeinsam diskutieren, die aus ihrer Perspektive auf unser Thema des musealen Umgangs mit kolonialzeitlichen Sammlungsobjekten und der sich in diesen Praktiken und Diskursen wiederspiegelnden gesellschaftlichen Dynamiken der Konstitution eines (post)kolonialen Erbes blicken.
Ein genaues Programm der Veranstaltung folgt in Kürze.
Save the Date: Montag, 24. April 2017, 9:30-17:30 Uhr im Linden-Museum Stuttgart
 

III. AUS DER REDAKTION DER ONLINE-ZEITSCHRIFT „ALLTAGSKULTUR!“

In der Online-Zeitschrift AlltagsKultur!

, die vom LUI, der Landesstelle für Volkskunde in Stuttgart und dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Uni Freiburg in Kooperation herausgegeben wird, sind zwei neue, lesenswerte Aufsätze erschienen. Christina Seibt fragt in ihrem Text über das Welcome Center in Stuttgart nach dem <link www.alltagskultur.info/2016/10/das-welcome-center-in-stuttgart-design-einer-willkommenskultur/ - external-link-new-window "Opens external link in new window">"Design einer Willkommenskultur"</link> und Frieder Findeisen beschäftigt sich in <link www.alltagskultur.info/2016/11/aus-alt-mach-neu-oder-die-rueckkehr-der-alten-autokennzeichen/ - external-link-new-window "Opens external link in new window">"Aus Alt mach Neu"</link> mit der Rückkehr der alten Autokennzeichen am Beispiel der Landkreise Leonberg und Hechingen.


Diese und alle anderen bisher erschienen Texte sind zu finden unter <link www.alltagskultur.info - external-link-new-window "Opens external link in new window">www.alltagskultur.info</link>.


 

IV. AUS DER TVV

Exklusiv für TVV-Mitglieder:
Führung durch die Ausstellung "Die Schwaben - zwischen Marke und Mythos"

Am 11. März bietet Frank Lang, Mitkurator der Ausstellung und LUI-Absolvent, eine Führung für TVV-Mitglieder durch die Landesausstellung an, die auf vielen EKW-Erkenntnissen aufbaut. Zu sehen und zu hören ist dort auch der "Sprechende Sprachatlas" aus dem derzeitigen Forschungsprojekt unter der Leitung von Hubert Klausmann, Tübinger Arbeitsstelle für Sprache in Südwestdeutschland.
Wann: Samstag, den 11. März um 11 Uhr. Treffpunkt am Landesmuseum, Schillerplatz 6, Stuttgart (zu bezahlen ist nur der Eintrittspreis von 10 Euro).
Ab 13 Uhr ist ein gemeinsames Mittagessen in der Nähe des Museums geplant.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 1. März im Sekretariat des LUI bei Frau Kroboth (<link gabriele.kroboth@uni-tuebingen.de - mail "Opens window for sending email">gabriele.kroboth@uni-tuebingen.de</link>). Bitte geben Sie an, ob Sie nur an der Führung oder auch am Mittagessen teilnehmen möchten.

Im November hat Karin Bürkert

den Forschungspreis der Kulturstiftung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihr Buch "Fastnacht erforschen. Zur Herstellung und Vermittlung von Kulturwissen (1961-1969)", das 2015 im TVV-Verlag erschienen ist (bestellbar unter <link www.tvv-verlag.de - external-link-new-window "Opens external link in new window">www.tvv-verlag.de</link>, 25 Euro, TVV-Mitglieder: 16,35 Euro).



Neuerscheinung:

Reinhard Johler (Hg.): Universität. Diversität. Wir! 13 Momentaufnahmen aus dem Tübinger Uni-Alltag. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Tübingen 2017. Erhältlich unter <link www.tvv-verlag.de - external-link-new-window "Opens external link in new window">www.tvv-verlag.de</link> für 19 Euro (TVV-Mitglieder: 12,35 Euro)