Institute of Historical and Cultural Anthropology

LUI/TVV-Newsletter 83 - Mai 2021

 

Das LUI geht in sein drittes Corona-Semester. Langsam etabliert sich ein neues „normal“, alle Veranstaltungen finden digital statt – oft beklagt und trotzdem auch immer wieder konstruktiv gehandhabt.
So auch diesmal: der Newsletter berichtet von Projekten und einer neuen Mitarbeiterin, vom Institutskolloquium, das digital per Zoom verfolgt werden kann  ̶  und er ist bis über den Rand gefüllt mit spannenden Events zum 50. Geburtstag der EKW. Die Geburtstagsfeierlichkeiten und alles, was damit zu tun hat, kommen jetzt in ihre ‚heiße‘ Phase. Los geht’s und Sie sind zu allem Angebotenen herzlich eingeladen!

 

I. INSTITUTSNEWS – DAS GEBURTSTAGSPROGRAMM BIS ENDE JULI 2021

Die EKW feiert Geburtstag! Am 19. Mai 1971 hat das Kultusministerium Baden-Württemberg „gemäß § 6 Abs. 2 des Hochschulgesetzes der Bezeichnung ‚Ludwig-Uhland-Institut für empirische Kulturwissenschaft‘ zugestimmt.“ Auf den Tag genau 50 Jahre später (und inzwischen groß geworden) wird in einem Festakt mit einem Rückblick die Vergangenheit und mit einem Vorausblick die Zukunft der (inzwischen groß geschriebenen) Tübinger Empirischen Kulturwissenschaft feierlich verhandelt.
Nach filmischen Grüßen aus aller Welt, die den Festakt einleiten, werden live die Grußworte von Rektor Prof. Bernd Engler, Dekan Prof. Josef Schmid und dem Vorsitzenden der dgv, Prof. Markus Tauschek zu sehen und zu hören sein. Ein eigens für diesen Anlass mit Fragen von Karin Bürkert und Thomas Thiemeyer gedrehter Film „50 Jahre Empirische Kulturwissenschaft Tübingen“ folgt ihnen auf dem virtuellen Fuße, bevor die Festrede wiederum live von Prof. Orvar Löfgren (Lund) zum Thema „Reinventing European Ethnology: the case of EKW 1906-2020“ gehalten wird, einbegleitet von Monique Scheer.
Im Anschluss zeigt die Fachschaft EKW einen fotografisch-visuellen Rückblick auf „50 Jahre EKW - 50 Jahre Fachschaft. Ein Fotorückblick“ – und dann kommt es endlich zum virtuellen gemeinsamen Anprosten zu „50 Jahre EKW in Tübingen“ über Zoom.
Alle Informationen und die Links zu Festakt und Feier finden Sie auf der LUI-Homepage / Happy Birthday EKW!

Gleich drei Ausstellungen begleiten das Geburtstagsereignis. Nummer 1 ist übertitelt mit „Unser Ding: Sachgeschichte als Fachgeschichte“. In einem Seminar mit Wolfgang Alber und Joachim Kallinich haben Bachelorstudierende zentrale Themen der EKW seit der Neubenennung des Faches 1971 identifiziert, dazu Objekte in Archiv und Sammlung des LUI aufgespürt und im Ausstellungsraum des Instituts inszeniert. Das Spektrum reicht von wechselnden Institutsschildern bis zu Utz Jeggles „Feldforschungsmappe“, von der „Volkskunst“ einer bemalten Autoheckklappe bis zu Brandfunden aus der Biesingerstraße, von „wilden“ Masken der modernen Fastnacht bis zu Massenmedien als Teil der Alltagskultur. Die Ausstellung stellt die Dinge in den Kontext des fachgeschichtlichen Innovationsprozesses und reflektiert die Praxis des Ausstellens als Medium der Wissenschaftskommunikation.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 22. Mai bis 25. Juli und vom 16. Oktober bis 7. November; Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 14-18 Uhr; Eintritt: frei, es gelten die jeweils aktuellen Besuchsregeln zu Pandemiezeiten des Schlossmuseums MUT der Universität Tübingen. Eine Auswahl der Exponate wird nach dem Start online auf der Plattform Forum Alltagskultur präsentiert.

Nummer 2 ist die Ausstellung „‘Die Umbenennungsfrage ist damit entschieden‘. Das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft (19. Mai 1971).“ Sie macht das Ereignis selbst zum Thema. Nach längeren, im Fach zum Teil auch heftig geführten Debatten entschied sich das Tübinger Ludwig-Uhland-Institut bereits 1971 als erstes für eine Umbenennung in „empirische Kulturwissenschaft“. Der neue Name leitete in der Folge nicht nur einen langen „Abschied“ von der Volkskunde ein, sondern er setzte auch sofort vielfältige Energien frei, die diese „empirische Kulturwissenschaft“ – theoretisch, methodisch und gegenstandsbezogen – in eine neue und innovative Wissenschaft übersetzte und dabei Kultur in einem weiten Verständnis in ihren Fokus rückte.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem MUT durchgeführt und im Kabinettraum des Schlossmuseums Tübingen gezeigt. Sie wird in einem von Reinhard Johler und Frieder Findeisen im Sommersemester 2021 durchgeführten Seminar vor- bzw. nachbereitet. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog mit Beiträgen von Wolfgang Alber, Hermann Bausinger, Reinhard Johler, Joachim Kallinich, Christel Köhle-Hezinger, Sabine Müller-Brem, Thomas Thiemeyer (und Studierenden).
Die Vernissage findet statt am 01.07.2021, 15.30 Uhr im Kabinettraum im Schlossmuseum Tübingen – es gelten die aktuellen Besuchsregeln zu Pandemiezeiten des Schlossmuseums MUT der Universität Tübingen.

Und Nummer 3 wandert mit dem Titel „Baden-Württemberg erzählt. Wanderausstellung zu Dialekten und kulturellem Wandel im ländlichen Raum“ aus Tübingen in viele Orte in Baden-Württemberg. Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen. Im Hauptteil (9 Tafeln) wird anhand von Interviewausschnitten aus dem Arno-Ruoff-Archiv der kulturelle Wandel im ländlichen Raum in den Bereichen „Leben und Arbeit“, „Gesundheit und Krankheit“ und „Freizeit und Gesellschaft“ dargestellt. Da in allen Interviews Dialekt gesprochen wird, klärt der zweite Teil der Ausstellung (6 Tafeln) anhand von Tonbeispielen darüber auf, was Dialekte sind, woher sie stammen und wie man sie einteilt.
Eine Vernissage ist geplant für den Juli. Genaue Informationen finden Sie auf unserer Homepage.

Ein Highlight ist auch die exklusive Vortragsreihe zu wegweisenden Feldstudien der EKW.  Unter der Überschrift 50 Jahre im Feld. Das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft im Landkreis Tübingen werden Wolfgang Kaschuba, Christel Köhle-Hezinger, Bernd-Jürgen Warneken, Lioba Keller-Drescher, Dieter Herz, Hubert Klausmann, Franziska Becker und Werner Ströbele noch einmal an ‚ihre‘ Orte zurückkehren, ihre damaligen Forschungsergebnisse vorstellen und sie in den seitherigen Gang der Forschung neu einordnen. Reinhard Johler, Wolfgang Sannwald und Studierende moderieren die Veranstaltungen, die das LUI in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Tübingen und der jeweiligen Kommune öffentlich durchführt. Sie finden an Sonntagen jeweils von 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr statt. Auf der LUI-Seite „EKW 50 Jahre“ und unten im Terminkalender finden Sie alle Veranstaltungstermine und Links. Dort werden auch Aktualisierungen im Hinblick auf die Pandemie-Lage veröffentlicht.
Anfang Juli greift eine prominent besetzte Podiumsdiskussion aktuell kontrovers verstandene Stichwörter auf. Ins Sparkassencarré werden unter dem Motto „Dialekt und Sprachvielfalt, Heimat und Beheimatung“ Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Kultur eingeladen, darüber zu diskutieren, ob der Dialekt in der gegenwärtigen Vielfalt der Sprachen entwertet wird oder gewinnt er gerade eine neue positive Funktion? Und lässt sich das unvermeidliche Nebeneinander von „einheimisch“ und „fremd“ überführen in ein zukunftsweisendes Heimatverständnis? Die Einladung zur Teilnahme an dieser Podiumsdiskussion ging an: Muhterem Aras, Winfried Kretschmann, Nicola Leibinger-Kammüller, Hubert Wicker, Hubert Klausmann, Hermann Bausinger. Für die Moderation hat Reinhold Weber, für die humoristische Rahmung Dodokay zugesagt. Das Event findet voraussichtlich statt am 01.07.2021 um 20.00 Uhr im Sparkassencarré Tübingen.

Auch der virtuelle Raum ist dem LUI mittlerweile vertraut und deshalb bekommt die EKW zum 50. gleich eine ganze Reihe an digitalen Geschenken. Während des Festakts am 19.5. gibt es ja sowohl „Virtuelle Geburtstagsgrüße“ aus aller Welt zu bestaunen als auch einen Gesprächsfilm mit Hermann Bausinger und eine Fotosession aus 50 Jahren Studierendenschaft in der EKW.
Mit dem Filmgeschenk „proMOVIE. Untertitel?? Hier noch was überlegen xxx“ möchten darüber hinaus die Promovierenden des LUI-läums-Jahrs dem Institut etwas Bleibendes hinterlassen. Sie zeigen, dass die Promotion in der Tübinger EKW mehr ist, als Bücher zu wälzen und – letztlich – ein Buch zu verfassen. Wenn das Endprodukt so schwer wiegt, bleibt so manches auf dem Weg dorthin unsichtbar. Ein Film, der wahrlich hinter die Kulissen schaut. Er erscheint im Laufe des Sommersemesters mit einer (regelkonformen) Premiere und wird auf der Homepage des LUI und den Social-Media-Kanälen verlinkt.

Mit dem „LUI-Podcast – EKW Erinnerungen“ geht das Audioformat am LUI schon in die zweite Runde. Aktuell widmet er sich dem Fach und den Menschen, die es ausmachen. LUI-Absolvent*innen aller Generationen erinnern sich an ihre Zeit am Tübinger Institut und erzählen von „ihrer“ EKW: Wie sind sie zur EKW gekommen? Wie war ihr Studium? Was bedeutet ihnen die EKW? Und wo kommt sie ihnen in ihrem Alltag heute noch unter?
Zu hören unter https://soundcloud.com/user-727151042-9336775 oder über alle gängigen Podcatcher.

II. FORSCHUNG

Projekt „Der Dialekt im sprachlichen und gesellschaftlichen Wandel“ (Projektleitung Reinhard Johler, Hubert Klausmann) genehmigt: Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg hat der Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland am Ludwig-Uhland-Institut“ ein 2-Jahresprojekt zum Thema „Der Dialekt im sprachlichen und gesellschaftlichen Wandel“ (Projektdauer: 1.4.2021-31.3.2023) genehmigt. Es besteht aus vier Projektteilen.
In einem sprachwissenschaftlichen Forschungsansatz soll in einem Pilotprojekt dem Spannungsverhältnis von Dialekt und Standardsprache nachgegangen werden. Hierfür bieten die beiden baden-württembergischen Sprachatlanten nun die nötige Grundlage. Damit können exemplarisch in einzelnen Ortschaften Aussagen zu den heute im süddeutschen Sprachalltag so wichtigen Zwischenebenen gemacht werden, über die wir im Grunde kaum etwas wissen.
In einem kombiniert sprach- und kulturwissenschaftlichen Forschungsansatz sollen in einem zweiten Projektteil pointiert Fragen nach der Verankerung von Dialekt in der Gesellschaft, in der Arbeitswelt, der Schule oder dem Altersheim behandelt werden.
Das dritte Teilprojekt betrifft ein kulturwissenschaftlich ausgerichtetes Ausstellungsprojekt. Es soll das auditive Potenzial des Archivbestandes ausloten. Geplant ist die Konzeption von Ausstellungen, die „Alltagsdingen“ mündliche Erzählungen an die Seite stellt. In Zusammenarbeit mit regionalen Stadt-/Dorf- oder Industriemuseen können Gegenständen des täglichen Lebens und Arbeitens mit Interviewpassagen verknüpft werden, die die historischen Praktiken schildern und subjektive Erfahrungen wiedergeben.
Schwerpunkt des vierten Teilprojekts sind die 375 auf Hermann Bausinger und Arno Ruoff zurückgehenden Ton-Aufnahmen mit sog. „Heimatvertriebenen“. Diese sollen im Projekt digitalisiert, transkribiert, verschlagwortet und dann inhaltlich im Kontext weiterer Flüchtlingsaufnahmen (etwa Utz Jeggle, Libusa Volbrachtova) am Ludwig-Uhland-Institut ausgewertet werden. Gleichzeitig soll das Projekt im Sinne einer historischen Ethnografie das Archiv und seine auditiven Quellen selbst auch methodologisch in den Vordergrund der Beobachtung rücken.

Und mit noch einem weiteren Projekt kann die produktive Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ am Ludwig-Uhland-Institut aufwarten. Es geht um eine „Untersuchung zur Dialektkompetenz von Grundschülerinnen und Grundschülern der Klassen 1 und 2 in Baden-Württemberg“. Dieses Projekt wird von der Eva Mayr-Stihl-Stiftung für die Dauer von einem Jahr (1.6.2021-31.5.2022) finanziert.

III. PERSONALIA

Seit 1. Mai arbeitet Jasmina Pfeiffer im Studiensekretariat des LUI. Sie wird ab Mitte Juni die Nachfolge von Frau Kroboth antreten, die in den Ruhestand geht. Jasmina Pfeiffer war bislang im Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V. als Junior-Referentin im Bereich Sprachen und Integration tätig. Als Diplom-Betriebswirtin hat sie vielfältige Kompetenzen in Sachbearbeitung und Organisation. Herzlich willkommen!

IV. INSTITUTSKOLLOQUIUM

Es wird wieder mehr über soziale Klassen geredet. Die Sozialwissenschaften konstatieren verschärfte Strukturen sozialer Ungleichheit. Die Erfolge rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen in Europa provozieren die Frage, inwiefern sie als Effekt einer grundlegenden gesellschaftlichen Spaltung und einer wachsenden Ignoranz der "liberalen Eliten" gegenüber den "popularen Klassen" begriffen werden müssen. Autobiografien von Bildungsaufsteiger*innen aus der Arbeiterklasse erfahren eine erstaunliche Popularität und werden in den Feuilletons und Kulturzeitschriften intensiv besprochen. Das Institutskolloquium beschäftigt sich mit alten und neuen Analyseperspektiven auf soziale Klasse und soziale Ungleichheit. Unter der Überschrift Wiederkehr der Klasse? (Neue) kulturwissenschaftliche Perspektiven auf soziale Ungleichheit blickt es zurück in die Fachgeschichte der EKW und es gibt einen Überblick über kulturwissenschaftliche Forschungen in der Gegenwart. Dabei geht es um Aufsteiger*innenbiographien, um mediale Diskurse, um Klassen- und Identitätspolitiken und Prekarisierungs- und Armutsphänomene. Und es geht grundsätzlich immer wieder um die Frage, welche Rolle soziale Klasse als Analysekategorie heute spielt.
Zur Teilnahme wird herzlich aufgefordert. Die Kontaktdaten zur Anmeldung für die digitale Zoom-Teilnahme finden Sie auf der LUI-Seite zum Institutskolloquium. Die Vorträge sind unten im Terminkalender aufgeführt.

V. VERANSTALTUNGEN

In diesem Sommersemester erforscht und begleitet Karin Bürkert mit Master-Studierenden das Pop-Up-Museum des Museums der Alltagskultur (11.-27. Juni in einem ehemaligen Gemischtwarenladen in Knittlingen). Am 16.5.2021 um 17:30 Uhr findet dort digital-live eine Podiumsdiskussion statt zum Thema: Kultur im ländlichen Raum: Was braucht die regionale Kultur inmitten der Krise? Bereits vor der Corona-Krise stand der ländliche Kulturbereich vor vielfältigen Herausforderungen. Die Pandemie stellt alle vor neue Hürden. Müssen die Ansätze und Konzepte der letzten Jahre nun aufgegeben werden? Was bedeutet die Verlagerung des kulturellen Geschehens in den digitalen Raum für die ländlichen Kulturschaffenden und -institutionen? Sind sie ausgestattet für diese Krise? Welche speziellen Herausforderungen stehen sie gegenüber?
Es diskutieren Vertreter*innen aus Ministerium, LUI und den Museen. Im Live-Streaming lässt sich die Diskussion verfolgen über: https://www.youtube.com/c/Landesmuseum-stuttgartDe. Der Link zur Seite des Pop-Up-Museums: https://www.museum-der-alltagskultur.de/ausstellungen/pop-up-museum/

VI. NACHRICHTEN DER TVV

Jubiläumsrabatt!* *gilt nur für Privatpersonen
Im Jubiläumsjahr gibt es auf alle noch erhältlichen Bände mit dem Erscheinungsjahr bis 2015 einen Rabatt von 40 %! Für alle Bände, die zwischen 2016 und 2019 erschienen sind, gewährt die TVV einen Rabatt von 20 %!
Alle Publikationen finden Sie auf der Homepage https://www.tvv-verlag.de.
Bestellungen unter infospam prevention@tvv-verlag.de oder telefonisch unter 07071 / 297 2374.
Die Mitgliedsrabatte für TVV-Mitglieder bleiben zusätzlich bestehen. Falls Sie noch kein Mitglied in der Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V. sind, freuen wir uns über Ihre Mitgliedschaft!
Mit einer Mitgliedschaft in der TVV bleiben Sie dem LUI verbunden und unterstützen die Lehre und Forschung der EKW sowie das studentische Leben am LUI und bilden eine wichtige Verbindung zwischen Studierenden und Absolvent*innen. Mehr dazu unter https://www.tvv-verlag.de.

Ausstellungsbesuche: „Unser Ding – Sachgeschichte als Fachgeschichte“ und „Die Umbenennungsfrage ist entschieden
Sobald die Corona-Bestimmungen für Ausstellungen und Museen wieder besser und klarer aussehen, werden wir TVV Führungen speziell für TVV-Mitglieder und deren Angehörige durch unsere beiden Jubiläums-Ausstellungen im Haspelturm und im MUT organisieren. Wir informieren dazu, sobald es geht.

VII. PUBLIKATIONEN DER TVV

Pia-Marie Hilsberg: Echt selbstgemacht. Authentizität als ästhetische Erfahrung. 2021 – 184 S., Illustrationen; ISBN: 978-3-947227-05-1; Preis: 20,00 Euro; TVV-Mitglieder: 13,00 Euro
Gemüse anbauen und zubereiten, Kleidung stricken und nähen, Möbel bauen. Selbermachen liegt im Trend. Pia-Marie Hilsberg hat das Selbermachen untersucht und stellt in ihrer Studie fest: Menschen erfahren sich und ihren Körper bei der Herstellung von Gebrauchsgütern auf besondere Weise. Sie fühlen sich ästhetisch angesprochen, herausgefordert und gefördert. Im Gegensatz zu herkömmlichem Konsum wird diese intensive Ansprache und Schulung der Sinne als „authentische Erfahrung“ wertgeschätzt. Hilsberg versteht das Selbermachen daher als eine authentisierende Strategie.
Doch wie genau wird beim Selbermachen das Gefühl von Echtheit und Nähe hergestellt? Wie werden Praktiken des Selbermachens arrangiert, um diese als authentisch empfundenen Erfahrungen hervorzurufen? Diese Fragen hat Pia-Marie Hilsberg praxistheoretisch konzeptualisiert und in urbanen Gärten und Nähtreffs ethnografisch untersucht.

Gesa Ingendahl (Hg.): Was für ein Theater! 12 Einblicke in das Theater Lindenhof. 2021 – 320 Seiten, Illustrationen; ISBN: 978-3-947227-07-5; Preis: 19,00 Euro; TVV-Mitglieder: 12,35 Euro
Kunstgenuss stellt für viele eine Abwechslung zum Alltag dar – aber was ist mit denen, für die Kunstproduktion der Alltag ist?
Zwölf Alltagskulturforschende haben hinter die Kulissen des Arbeitsplatzes Theater Lindenhof geblickt: Sie beleuchten leidenschaftliche Drahtseilakte und technische Wühlmäuse, Schauspielalltag fernab des Rampenlichts und Arbeit in ‚Personalunion‘. Sie zeigen, wie aus Gästen Freund*innen werden und Hochzeitskleider am Lindenhof mehr als nur einen großen Tag erleben. Tauchen Sie mit ihnen ein in (un-)erfüllte Träume und Imaginationen. Und lesen Sie, wie ein ‚kritisch-poetisches Volkstheater‘ sich mit ‚Heimat‘ auseinandersetzt, seine Spielpläne strickt und diese kooperativ in verschiedene Räume Baden-Württembergs trägt – oft mit Dialekt im Gepäck.
Die Faszination Lindenhof: Ein Regionaltheater, an dem das Spektakel zum Alltag wird, untersucht von einem Masterprojekt der Empirischen Kulturwissenschaft. Vorhang auf für zwölf Einblicke in einen besonderen Kulturbetrieb auf der Schwäbischen Alb und die Menschen, die ihn dazu werden lassen.

VIII. LUI- und TVV-TERMINKALENDER

Sonntag, 16. Mai, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Wolfgang Kaschuba: „Dörfliches Überleben“, Kiebingen
Ort: digital „50 Jahre im Feld“

Sonntag, 16. Mai, 17.30 Uhr
Podiumsdiskussion zum Thema: Kultur im ländlichen Raum: Was braucht die regionale Kultur inmitten der Krise? Mit Judith Bildhauer, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg; Karin Bürkert, LUI; Markus Speidel, Museum der Alltagskultur; Denise Roth, Faustmuseum Knittlingen (Enzkreis); Moderation Michaela Krimmer, Projektleiterin Pop-Up-Museum Knittlingen.
Ort: digital auf youtube

Mittwoch, 19. Mai, 18.30 Uhr
Happy Birthday EKW! Der FESTAKT und gemeinsames Geburtstagfeiern im virtuellen Zoom-Raum.
Ort: digital über Youtube und Zoom

Donnerstag, 20. Mai, 18.15 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Christina Möller (Dortmund) & Markus Rieger-Ladich (Tübingen): Soziale Ungleichheit an Universitäten – Wie macht sich Klasse in der akademischen Welt bemerkbar?
Ort: digital Institutskolloquium

Donnerstag, 10. Juni, 18.15 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Olja Reznikova (Göttingen): „Und dennoch sehen wir alles anders als sie“: Fernfahrer und Intelligenzija in den russländischen Protesten.
Ort: digital Institutskolloquium

Sonntag, 13. Juni, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Lioba Keller-Drescher: „Historische Kleidungsforschung“, Dusslingen
Ort: digital „50 Jahre im Feld“

Donnerstag, 17. Juni, 18.15 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Anja Schwanhäußer (Göttingen/Berlin): „Haititaiti ist ja auch nichts“ – Stil und populäre Imaginationen auf dem Ponyhof.
Ort: digital Institutskolloquium

Sonntag, 20. Juni, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Werner Ströbele: „die untere Stadt“, Tübingen
Ort: digital „50 Jahre im Feld“

Donnerstag, 24. Juni, 18.15 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Francis Seeck (Berlin): #classmatters. Klassismus als intersektionale Analysekategorie.
Ort: digital Institutskolloquium

Sonntag, 27. Juni, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Dieter Herz, Hubert Klausmann: „Mundartforschung“, Remmingsheim
Ort: digital „50 Jahre im Feld“

Donnerstag, 01. Juli, 15.30 Uhr
Vernissage der Ausstellung „‘Die Umbenennungsfrage ist damit entschieden‘. Das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft (19. Mai 1971).“
Ort: Kabinettraum im Schlossmuseum Tübingen

Donnerstag, 01. Juli, 20.00 Uhr
Podiumsdiskussion zu Dialekt und Sprachvielfalt, Heimat und Beheimatung mit Muhterem Aras, Winfried Kretschmann, Nicola Leibinger-Kammüller, Hubert Wicker, Hubert Klausmann, Hermann Bausinger, Reinhold Weber und Dodokay

Sonntag, 04.Juli, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Christel Köhle-Hezinger: „Evangelisch/katholisch“, Altingen
Ort: digital „50 Jahre im Feld“

Donnerstag, 08. Juli, 18.15 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Ida Susser (New York): The Gilets Jaunes, commoning and questions of class.
Ort: digital Institutskolloquium

Sonntag, 11. Juli, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Franziska Becker: „Judendörfer“, Baisingen
Ort: digital „50 Jahre im Feld“

Donnerstag, 15. Juli, 18.15 Uhr
Das Masterprojekt „Ambassadors and Brokers. Chinesische Studierende an der Universität Tübingen“ (Leitung Reinhard Johler) stellt sich vor
Ort: digital Institutskolloquium

Sonntag, 18. Juli, 15.30 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe „50 Jahre im Feld. Das LUI für EKW im Landkreis Tübingen – Bernd Jürgen Warneken: „Das rote Mössingen“
Ort: wird noch bekanntgegeben

Donnerstag, 22. Juli, 18.15 Uhr
Podiumsdiskussion im Rahmen des Institutskolloquiums mit Carola Lipp (Göttingen) und Kaspar Maase (Tübingen/Berlin): 50 Jahre EKW – 50 Jahre Klassenkampf? Konjunkturen eines Themas im Fach
Ort: digital Institutskolloquium

Donnerstag, 29. Juli, 18.15 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums - Glenn Penny (Iowa City):  Writing Unbound German Histories.
Ort: digital Institutskolloquium