Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

Wenn es „Irgendwas mit Medien“ werden soll

Das vielfältige Berufsfeld des Journalismus

Am häufigsten werden Studierende der Kulturwissenschaft wohl gefragt: „Und was macht man dann damit?“ Und die Antwort darauf ist dann oft: „Irgendwas mit Medien.“ Aber was genau? Darüber haben sie sich noch keinen Kopf gemacht. Zukunftsorientiert und abwechslungsreich sollte es aber sein. Beschreibt man sich dann noch als kontaktfreudig und kreativ, könnte vielleicht ein Job im Journalismus interessant sein. Welche Fragen Studienanfänger*innen und -absolvent*innen dabei unter den Finger brennen, wird hier ausgeplaudert. Dafür erzählen drei Gäste im Online Kolloquium der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde von ihren Erfahrungen:

  • Sammy Khamis – investigativer Reporter bei dem BR
  • Mercedes Lauenstein – freiberufliche Journalistin, Autorin und Ghostwriterin
  • Christoph Wittmann – Redakteur bei der Fernsehserie „Quer“ und TV-Journalismus Trai-ner für den BR

Welche Vorteile hat das Studium für Journalisten?

Im Studium der Kulturwissenschaft lernt man, sich mit verschiedensten Themen zu beschäftigen, die uns im Alltag begegnen. Da der Journalismus sehr ähnlich funktioniert, kann das helfen, den richtigen Riecher für neue und interessante Storys zu entwickeln. Wer die wissenschaftliche Sprache an der Uni dann auch noch zu steif findet, wird das freie Schreiben besonders mögen.

Wie realistisch ist der Traum vom Journalismus?

Bevor man die wichtige Entscheidung der Berufswahl anpackt, will man natürlich wissen, wie gut die Chancen auf Erfolg stehen. Hier muss man aber ehrlich sein: Wie bei den meisten kreativen Berufen gibt es keine fail prove Methode. Reine Glückssache ist es aber trotzdem nicht. Wichtig ist es, am Ball zu bleiben, falls es mal nicht sofort klappt. Denn dazu sagt Sammy Khamis aufmunternd: „Good work will always be recognized.“ Ein guter Anfang ist auf jeden Fall eine Praktikumsstelle. Nicht nur, um den Job kennenzulernen, sondern auch um erste Kontakte zu knüpfen. Die richtigen connections sind in diesem Berufsfeld nämlich entscheidend – für den Aufstieg innerhalb der Agentur und für die Vermittlung von weiteren Aufträgen bei anderen Arbeitgebern.

Großes Geld oder Abzocke?

Auch die Tabu-Frage nach dem Gehalt soll nicht unbeantwortet bleiben. Hier warnen die Gäste vor dem mickrigen Zeilenhonorar, das es normalerweise bei Lokalzeitungen und für Online-Beiträge gibt. Deswegen empfehlen sie, dass man sich bei seriösen Agenturen nach Jobs umschaut. Dort ist der Lohn fairer.

Unterm Strich

Der Beruf des Journalisten ist nicht gerade für seine Einfachheit bekannt. Für die Kreativen und Zielstrebigen unter uns kann er aber eine spannende Herausforderung sein. Am besten lässt er sich wohl als „high risk, high reward“ beschreiben.


Blogbeitrag von Daniela Wenzel, entstanden im Berufsfeldkolloquium WS 2021/22