Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

PRIDS

PRIvatheit, Demokratie und Selbstbestimmung im Zeitalter von KI und Globalisierung

Im ethischen Teilprojekt werden die Möglichkeiten individueller Selbstbestimmung und gerechter Teilhabe im Kontext einer digitalen und demokratischen Gesellschaft ausgelotet und Vorschläge für die Regulierung datenbasierter Technologien erarbeitet. Für die Verarbeitung von Daten bedarf es Regeln und Infrastrukturen, die bürgerliche Freiheitsrechte bewahren und fördern. In Zusammenarbeit mit den Projektpartner*innen werden zum Beispiel Potenziale einer Media und Data Literacy im Verlauf der Lebensspanne erforscht, sowie die Herausforderung für Privatheit und informationelle Selbstbestimmung durch globale Infrastrukturen.

Projektpartner

Laufzeit

01.04.2021-31.03.2023

Förderung

Das Projekt

Fragen der individuellen und der gesellschaftlichen Selbstbestimmung sind essenzielle Fragen einer demokratischen Gesellschaft. Die gegenwärtige Dynamik der digitalen Transformation und der Einsatz digitaler Verfahren wie Künstlicher Intelligenz geht in großem Umfang mit einer Erhebung von Daten einher. Bestehende Konzepte von Freiheit und Selbstbestimmung geraten so unter Druck. Hier setzt die Arbeit von PRIDS und des ethischen Teilvorhabens an: Für die Nutzung von Daten als Rückgrat der digitalen Gesellschaft müssen Regeln und Strukturen gefunden werden, die die Freiheitsrechte einer digitalen Bürgerschaft nicht behindern, sondern fördern. Hierbei liegt ein Fokus auf der Debatte um digitale Souveränität.

Die Arbeitsschwerpunkte des Teilprojekts Ethik/Philosophie liegen in Fragen der Privatheit im Lebensverlauf und der Zukunft von Privatheit in der digitalen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation und der mit ihr einhergehenden Herausforderungen wird u.a. herausgearbeitet, wie ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie die Selbstbestimmung von älteren Menschen in besonders vulnerablen Lebenssituationen sichergestellt werden kann. Ziel ist eine Analyse, welche Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien und datenbasierten Technologien vermittelt werden sollten. Außerdem wird der Herausforderung für den Datenschutz durch globale Infrastrukturen Rechnung getragen. Es werden gesetzgeberische Gestaltungsmöglichkeiten auf nationaler wie auf Ebene der Europäischen Union identifiziert und Ideen zu Regulierungskonzepten erarbeitet, um demokratische Selbstbestimmung zu gewährleisten. Darüber hinaus sind wir in den weiteren Arbeitspaketen des Forschungsvorhabens präsent.

In Fortführung der Arbeit des bisherigen „Forum Privatheit“ werden die interdisziplinären Forschungsaufgaben von einem methodisch breit aufgestellten Team geleistet. An diesem sind das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW, Universität Tübingen), das Fraunhofer ISI Karlsruhe, die Universitäten LMU München, Duisburg-Essen und Kassel sowie das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein beteiligt.