Uni-Tübingen

Werkstatt Lyrik: Es grünt so grün? - Vom Naturgedicht zur Natur des Gedichts

Andrea Heuser Beginn: 25.01.2019

Kompaktseminar:

25.01. - 27.01.2019

Maximal 20 Teilnehmer

Ort: Raum –1.19, Wilhelmstraße 19 – 23,

Fr 15-20 Uhr

Sa 10-13 und 15-18 Uhr

So 10-13 Uhr

Beginn c.t.

Schlüsselqualifikationsseminar, 3 ects

Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast schon ein Verbrechen ist / Weil es ein Schweigen über so viele Untaten mit einschließt! - Fragt uns Bertolt Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen“ (1939). Im Zuge eines wachsenden Umweltbewusstseins scheint es spätestens seit Anfang der 70er Jahre ein Unding zu sein, die schwindende, bedrohte Natur zu beschweigen. Danach ist das Naturgedicht lange Zeit 'out', wird als reaktionär, altmodisch, irrelevant gemieden. In der jüngeren Gegenwart schließlich erlebt die Naturlyrik geradezu eine Renaissance, vor allem in dem Bewusstsein, dass jener ungestaltete 'Raum Natur' mitunter auch Rückschlüsse auf die menschliche Natur, die eigene Befindlichkeit zulässt: Was sind das für Zeiten, wo...?

In diesem praxisnahen Seminar sollen sowohl poetische Verfahren der modernen Naturdichtung erörtert werden, als auch poetologische Positionen anhand eigener und vorgestellter Texte diskutiert werden. Mittels praktischer Übungen und theoretischer Überlegungen lassen sich so vielleicht auch Aufschlüsse gewinnen über die Natur des Gedichtes.

Zur vorbereitenden Lektüre sei folgende Anthologie empfohlen: “Gespräch über Bäume. Moderne deutsche Naturlyrik”. Herausgegeben von Hiltrud Gnüg, Reclam, Stuttgart 2013.