Alte Geschichte

Michael Schilling, M.A.

Doktorand

Kontakt

07071 / 29 78501 (Sekretariat)

michael.schillingspam prevention@uni-tuebingen.de

Sprechstunde

  • nach Vereinbarung per E-Mail

2019 – 2023
Akademischer Mitarbeiter

am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ (Teilprojekt E01)

2020
Auszeichnung

der Masterarbeit "Vegetius zwischen den Zeilen. Spätrömische Armee und Elitenkonkurrenz in der Epitoma rei militaris" mit dem 1. Preis des Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen e. V. im Bereich Masterarbeiten/Zulassungsarbeiten (akademisches Jahr 2019).

2019 – 2020
Promovierendenvertreter

im Vorstand des SFB 923 "Bedrohte Ordnungen"

2019
Freie Mitarbeit

an der Publikationsvorbereitung der Monographie „Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr.“ (Autor: Mischa Meier)

2018 – 2019
Werkstudent

im Kolping-Bildungswerk Württemberg in Stuttgart

2016 – 2019
Studium der Geschichtswissenschaft (M.A.)

an der Universität Tübingen.

2015 – 2017
Studentische Hilfskraft

am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ (Teilprojekt E02)

bis 2015
Studentische Hilfskraft

am Seminar für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft in Tübingen

bis 2016
Studium der Geschichtswissenschaft und Indologie (B.A.)

an der Universität Tübingen

Forschung

Dissertationsprojekt

Arbeitstitel: „Ordo amplissimus. Die Bedrohung der oströmischen Reichselite unter Kaiser Justinian I.“

Betreuer: Prof. Dr. Sebastian Schmidt-Hofner

Aus zahl­reichen zeit­genössischen Quellen zur Herrschafts­zeit Justinians I. (527- 565 n. Chr.) lässt sich heraus­lesen, dass sich die Elite des ost­römischen Reiches unter diesem Kaiser einer existenziellen Be­drohung ausgesetzt sah: schärfste Invektiven gegen Justinian und sein engeres Um­feld (prominent in der Geheim­geschichte des Prokopios von Kaisareia), Berichte von Re­pressalien gegen sie, sowie Auf­stände und Ver­schwörungen, die von ihr aus­gegangen sein sollen, bezeugen einen tief­greifenden Vertrauens­verlust gegenüber dem Herrscher, verbunden mit Angst vor dem Verlust dessen, was die Grund­lage des Selbst­verständnisses und der Macht der Reichs­elite bildete: Ämter, Ränge und Privilegien, mithin gesell­schaftlicher und polit­ischer Einfluss. Selbst­zeugnisse wie die Schrift des Johannes Lydos Über das römische Ämter­wesen reflektieren diese Ord­nung der Ämter und lassen sich, da sich die Elite des Imperium Romanum hierin einen eigenen Identifikations­raum schafft, als Versuch verstehen, diese Bedrohungs­situation durch Selbst­vergewisserung zu bewältigen.

Der Antago­nismus zwischen Kaiser und Elite im ‚Zeit­alter Justinians‘ ist in der Forschung zwar registriert, bislang jedoch nicht systematisch unter­sucht worden. Dies soll durch dieses Forschungs­projekt im Rahmen des SFB 923 geleistet werden, indem zunächst danach gefragt wird, worin die Be­drohung der Reichs­elite als sozialer Ordnung konkret bestand, welche Teil­gruppen innerhalb der Elite betroffen waren und was als ihre Ursache anzusehen ist. Darauf aufbauend ist zu untersuchen, wie sich das Bewältigungs­handeln der Akteure gestaltete und welche Restrukturierungs­prozesse hierdurch aus­gelöst wurden.

Forschungsschwerpunkte

  • Geschichte der Spätantike
  • (Funktions-)Eliten und inneraristokratische Konkurrenz im spätrömischen Reich
  • Politische Ökonomie des Oströmischen Reiches
  • Vegetius

Publikationen

Aufsätze

  • Gierige Grundbesitzer und verbrecherische Beamte? - Die Eliten des Oströmischen Reichs unter Kaiser Justinian I., in: Krisen anders denken. Wie Menschen mit Bedrohungen umgegangen sind und was wir daraus lernen können, hrsg. v. E. Frie/M. Meier, Berlin 2023, 174-186.

Konferenzen / Workshops

Vorträge

  • Das "Zeitalter Justinians" und die oströmische Reichselite im 6. Jahrhundert, Workshop "Der Römische Prinzipat als Paradoxie. Interdisziplinäre Zugänge zu einer besonderen Monarchie", 6. Oktober 2023 in Konstanz.
  • Landowner concerns. Economic conflict, literary invective and the Eastern imperial elite under the reign of Justinian I., Graduate Exchange Meeting in Late Antique and Early Medieval History Departments, Princeton University - Seminare für Alte und Mittelalterliche Geschichte, Universität Tübingen, 29. März 2023 in Princeton.
  • Justinian’s Reforms, the Legacy of Anastasius and the Eastern Imperial Elite in the 6th century, St Andrews – Tübingen Graduate Conference, 1. Juni 2022 in Tübingen
  • The Anonymous Dialogue Περὶ πολιτικῆς ἐπιστήμης (On Political Science) and the Eastern Imperial Elite under the Reign of Justinian I (r. 527-565), Internationaler Workshop “The Power of Anonymity in the Material, Historical, and Literary Cultures of the Ancient World”, 18. Juni 2021 in München.

Lehrveranstaltungen

Übungen

  • Übung: "Johannes Lydos und die Welt der spätrömischen Staatsverwaltung", Sommersemester 2021, Universität Tübingen.