Tübinger Forum für Wissenschaftskulturen

Studienkolleg 2019/2020: Thema

DIMENSIONEN VON SPRACHE
Struktur, Evolution, Dichtung


Die Sprache sticht aus den Fähigkeiten des Menschen heraus, weil sie ihn im Ganzen verwandelt. Wie keine andere Fähigkeit wirkt sich die Sprache auf alle Bereiche des menschlichen Daseins aus und „vermenschlicht“ sie. Wie macht sie das? Woraus hat sich die Sprache im Laufe der Evolution entwickelt und was hat diese Entwicklung angetrieben? Wie generiert sie Bedeutung und wie formt sie die „Weltansicht“ des Menschen? Schließlich: Was sind formale Sprachen und wie werden sie gebildet? Diese und weitere Fragen sollen im Studienkolleg erforscht und diskutiert werden.
Dazu gliedert sich das Kollegjahr in drei thematische Blöcke:

•     Evolution von Sprache        
           
Ist die Sprachfähigkeit etwas spezifisch Menschliches? Wie sieht ihre Phylogenese aus? Ist die Sprache aus vokalisierter oder gestischer Kommunikation hervorgegangen? Stellt sie den Übergang von der biologischen zur kulturellen Evolution dar?

•     Sprachstruktur und -verarbeitung          
     
Wie ist Sprache strukturiert? In welchem Verhältnis stehen formale zu natürlichen Sprachen? Wie wird Sprache kognitiv verarbeitet? Was sind die neuronalen Grundlagen? Wie wird Bedeutung in der Sprache generiert? Wie wird Sprache erlernt?

•    Sprache als „Weltansicht“            
        
Welches ist die geschichtliche Dimension von Sprache? Wie stiftet die Sprache eine „Weltansicht“? In welchem Verhältnis stehen die verschiedenen Sprachen zueinander? Sind Sprachen konstitutiv für die Pluralität der Kulturen? Was spricht sich in der Dichtung aus?